griechische
Die
ZIIT
Kunst
der römischen Herrschaft.
Zeit
875
im Pankration der Knaben zu Olympia gesiegt hatte: VI, 4-, 5. Ferner legt er
den Söhnen des Polykles die olympische Siegerstatue eines Faustkämpfers
Agesarchos bei, eines Sohnes des Haemostratos aus Tritaea in Arkadien: VI, 12,
8 u. 9. Wie diese Söhne hiessen, ergiebt sich nach der richtigen Bemerkung
O. Müllefs (K1. Sehr. S. 373) aus einer anderen Stelle: X, 34. Dort wird g 6
als ein Werk des Timokles und Timarchides ein bärtiger Asklepios zu Elatea
angeführt, und ä 8 heisst es von einem Bilde der Athene Kranaea in derselben
Stadt: auch dieses hätten die Söhne des Polykles gemacht. Einen Timokles
endlich nennt Plinius unter den Künstlern der iöösten Olympiade.
Aus
diesen
Elementen
E1111
bildet
Bergk
folgendes
Schema
(Ol. 102.) Polykles I.
(Ol. 111.) Timokles I. Timarchides
(Ol. 119.) Polykles II. Dionysios
(fehlen etwa drei Generationen)
Polykles III. Timokles II.
Polykles I soll der von Pausanias erwähnte Schüler des Stadieus sein.
Dies ist entschieden unrichtig: das Pankration der Knaben wurde erst Ol. 145
zu Olympia eingeführt: Paus. V, 8 am Ende. Amyntas siegte also auch erst
später, und Polykles kann nur der jüngere, der Künstler der 156sten Olympiade
nach Plinius, sein. Die Söhne des Polykles bei Pausanias werden wir also in
dieselbe Periode zu setzen geneigt sein, zumal bei Plinius der Name eines der-
selben in der 156sten Olympiade vorkommt. Untersuchen wir daher, ob die
Einwendung Bergk's gegen diese Ansicht stichhaltig ist. Sie gründet sich auf
die Statue des Agesarchos: „Da in dem beigefügten Epigramme die Vaterstadt
des Agesarchos, Tritaea, als eine arkadische bezeichnet war, eine Stadt dieses
Namens aber in Arkadien nicht existirt, wie auch Pausanias bemerkt, so kann
nur die achaeische Stadt gemeint sein, die damals den Arkadiern sich an-
geschlossen hatte; dies war aber nur möglich in der Zeit, wo Arkadien eine
nicht unbedeutende politische Macht wird, das förderative Element ausbildet,
d. I1. nach der Schlacht bei Leuktra und nochentschiedener nach der Schlacht 538
bei Mantineia. Gerade aber in der Zeit Philipps und Alexanders von Make-
donien befinden sich die achaeischen Staaten in dem Zustande der grössten
politischen Erniedrigung, und so kann recht gut in dieser Zeit. Tritaea dem
xowdv Qilpxoiöwv beigetreten sein, während nach Ol. 124- das umgekehrte Ver-
hältniss eintritt, indem der neubegründete zichaeische Bund nun auch ar-
kadischen Staaten sich anschliesst. So bestätigt also dies vollkommen meine
Ansicht, dass die Söhne des Polykles hieher in die Philippische Zeit gehören."
So weit Bergk; und ich will nicht leugnen, dass das politische Verhältniss, wie
er es darstellt, an sich recht wohl möglich war. Da es jedoch nicht noth-
wendig so sein musste, so wird es immer erlaubt sein, eine andere Ansicht
entgegenzustellen, welcher man einen gleichen Grad der Wahrscheinlichkeit
nicht absprechen wird. Mit der Zerstörung Korinths durch Mummius (Ol. 158, 3)
wurden die alten Staatenbünde Griechenlands aufgelöst: Pans. VII, 16, 9. Da-
mals musste es ganz im Sinne der Eroberer liegen, namentlich das Gewicht