Kunst zur
griechische
Herrschaft.
der rölnischen
Zeit
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Säulen geschmückten aedicula weihete. Es ist ein Viergespann und Wagen
nebst Apollo und Diana aus einem Steine." Dass der Künstler zu Augustus
Zeit lebte, wie Sillig meint, liegt keineswegs in den Worten des Plinius.
Dercylides, wegen seiner Faustkärnpferstatuen in den servilianischen
Gärten angeführt.
ä 38. Wir haben schon bei Gelegenheit des Laokoon erwähnt, dass Pli-
nius nach dieser Gruppe eine Reihe von Künstlern anführt, Wwelche die pala-
tinischen Paläste der Kaiser mit ausgezeichneten Werken anfüllten", aber weniger
bekannt waren, weil sie paarweise arbeiteten. Es sind:
Craterus mit Pythodorus,
Polydeuces mit Hermolaus,
ein zweiter Pythodorus mit Artemon,
und als ein einzelner noch Aphrodisius aus Tralles.
Dass sie nicht erst in der Kaiserzeit gelebt, haben wir früher wahrscheinlich
zu machen gesucht; doch lässt sich allerdings der Beweis nicht streng führen,
da sie sonst unbekannt sind. Wir kennen nur noch einen Artemon als Maler
unter den Nachfolgern Alexanders, und einen athenischen Bildhauer aus un-
bekannter Zeit, dürfen aber nicht wagen, diesen mit dem Genossen des Pytho-
dorus zu identiiiciren.
Sechster
Abschnitt.
Die
griechische
Kunst
ZUP
Zeit
der
römischen
Herrschaft.
In der Einleitung zu diesem Abschnitte finden die wenigen italischen
Künstler der ältesten Zeit am besten ihren Platz, von welchen uns fast
nur durch Plinius einige spärliche Nachrichten in dessen Abschnitten über die
Plastik, d. h. die Thonbildnerei, erhalten sind. Er berichtet:
Eucheir, Diopos, Eugrammos, welche er als {ictores bezeichnet,
seien zur Zeit der Vertreibung der Bakchiaden aus Korinth (durch Kypselos
Ol. 29), mit Demaratus, dem Vater des römischen Königs Tarquinius, nach
Italien ausgewandert, und von ihnen sei die Kunst der Plastik nach Italien
gebracht worden: 35, 152. Die Namen des Eucheir und Eugrammos, des im
Bilden mit der Hand, und des im Zeichnen Gewandten, entsprechen offenbar
der Thätigkeit dieser Künstler; und auch Diopos, dessen Name erst jetzt aus
den besten Handschriften den beiden andern beigesellt worden ist, lässt sich
nach Silligs Bemerkung als Aufseher, als dispensator operum, erklären. Wir
haben es hier also, wenn auch Wohl nicht mit reiner Sage, doch mit einer
Mischung von Sage und Geschichte zu thun, als deren Kern wir anerkennen
mögen, dass schon in der ältesten Zeit einmal die griechische Kunst auf die
italische einen Einfluss geübt habe. In naher Verbindung mit der Nachricht,
ab iis Italiae traditam plasticen, stand vielleicht ursprünglich, d. h. in den
Quellen des Plinius, die bei diesem jetzt durch mehrere Zwischensätze getrennte
Angabe über:
Brunn, Geschichte der griechischen Künstler. 2.Au11. 24