Kunst
Die
Diadochenperiode
Zersti
Korint-hs.
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welches die Megareer in, Olympia neben dem Wagen des Kleosthenes auf-
gestellt hatten: Paus. V, 23, 5. Pausanias wusste Zeit und Vaterland der
Künstler nicht anzugeben.
Tisagoras. Ein Werk und zugleich ein WVeihgeschenk dieses Künstlers
sah Pausanias zu Delphi und bewunderte es wegen der Schwierigkeit der
Technik: es war nemlich eine Darstellung des Kampfes des Herakles gegen
die Hydra aus Eisen oder Stahl (otörjgou): X, 18, 6. Dass der Künstler sein
Verdienst in der Tecknik sucht, deutet vielleicht auf die spätere, d. h. nach-
alexandrinische Zeit, in welche z. B. auch der eiserne Herakles des Bhodiers
Alkon gehört.
Lesbothemis. Nach Athenaeus (IV, p. 1821i"; XIV, p. 635 A) erwähnt
Euphorion, der Bibliothekar Antiochos des Grossen (reg. 224-187 v. Chr), den
Lesbothemis als Künstler einer Muse in Mit-ylene, welche als Attribut die Sam-
buka hielt, ein dreiseitiges Instrument von hohem Tone. Da Euphorion die
Statue zum Beweise für den alten Gebrauch des Instruments anführt, der Künstler
überdem in der einen Stelle dgxaiog (Zyalitarorrotdg genannt wird, so gehört
er sicher in eine weit ältere Zeit; nur lässt sich nicht angeben, bis zu welchem
Punkte wir zurückgehen dürfen.
Menippos. Unter den' verschiedenen Personen dieses Namens nennt
Diogenes Laertius (VI, 101) zwei Maler und einen Bildhauer, Welche er bei
Apollodor erwähnt fand, wahrscheinlich dem Athener, welcher Ol. 158, 4 starb.
Herakleides aus Phokaea und Aeschines werden als Bildhauer von
Diogenes Laertius (V, 94; II, 64) erwähnt.
Hermokreon bauete den durch Grösse und Schönheit berühmten Altar,
welcher zu Parion an der Propontis nach Aufhebung eines benachbarten Orakels
des Apollo und der Artemis errichtet wurde": Strabo XIII, p. 588 B. Seine Seiten"
hatten eine Länge von einem Stadium: X, p. 487 A, boten also ein-weites Feld
für künstlerische Ausschmückung. Die Stelle, wo er, stand, soll noch jetzt er-
kennbar sein. Eine Abbildung, natürlich im kleinsten Massstabe, findet sich
auf den Münzen von Parion: Sestini, lett. num. III, t. I, Hg. 3M1O; Rathgeber,
Bull. dell" Inst. 1840, p. 72.
Isidotos oder Isidoros mag an dieser Stelle wegen der Erwähnung
von Parion angeführt werden. Schon früher, bei Gelegenheit des Attikers
Hegias (S. 102), ist die Vermuthung ausgesprochen worden, dass bei Plinius
(34, 78) unter Tilgung des Namens "Islagesiae" zu schreiben ist: Hegiae
Gastor et Pollux ante aedem Iovis tonantis; [Hagesiae] in Pario colonia Hercules
Isidori Buthytes; wobei ich mich auf eine bei Pozzuoli (oder richtiger bei Gumae)
gefundene Inschrift stützte:
ICAEKMOZEIOZ-ITAKIOY käfäßgoiäggäiiw""
(G. I. Gr. n. 5858), aus welcher wir einen Künstler Isidoros aus Paros kennen
lernen. Freilich habe ich dabei zweierlei übersehen, nemlich dass Parion und
Paros keineswegs in so enger Beziehung stehen, wie die Namen anzudeuten
scheinen, und dass die besten Handschriften des Plinius Isidoti darbieten,
welches in Isidori zu verändern die Inschrift nicht hinreichend rechtfertigen
würde. Wir werden deshalb zwei Künstler unterscheiden, ja aus einem anderen