der Diadochenperiode
Kunst
Zerstörung
Korinths.
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. . . . KPATIAAZNIK . . . . . .
{QNAZITIMOZ APliTflllwdov änouyosw.
,.,Auf dieser Basis sind, leider nur in ziemlich grossen Zwischenräumen, die vor-
stehenden Eigennamen noch zu lesen. Indess ist es ziemlich unzweifelhaft, dass
wir in der letzten Zeile einen Künstler, den wir bisher nur als Maler kannten,
auch als Bildgiesser kennen lernen. Plinius führt nemlich in der Geschichte
der Malerei unter andern Malern, ohne Angabe des Vaterlandes oder Zeitalters,
auch einen Aristonides und Mnasitimos auf (35, 146): sunt etiamnum non igno-
biles quiclem, in transcursu tamen dicendi Aristonides, Mnasitimus Ari-
stonidae iilius et discipulus. , Nun spricht auf unserem Steine nicht blos der
Platz des Namens NAZITIMOZ am Ende der Inschrift dafür, dass er hier
als Künstler aufgeführt sei, sondern auch (las Patronymikon APIZTQ stimmt
mit Plinius Angabe überein, und endlich haben wir aus anderen Inschriften
gesehen, dass der Name Mnasitimos in einer rhodischen Künstlerfamilie zu
Hause War. Wir dürfen hiernach mit grosser Wahrscheinlichkeit annehmen,
dass der Mnasitimos der vorliegenden Steinschrift mit dem Maler des Plinius
derselbe ist, und dass er, gleich so vielen anderen Künstlern des Alterthums,
zugleich die Malerei und Plastik ausübte." Zu dieser Darlegung von Ross habe
ich Folgendes hinzuzufügen. In der Stelle des Plinius bietet die Bamberger
Handschrift bei der ersten Nennung für Aristonides den durchaus tadellosen
Namen Aristocydes dar. Verlieren wir aber hier die Erwähnung des Aristonides,
so bietet dieselbe Handschrift an einer anderen Stelle in dem Buche über die
Erzgiesser reichen Ersatz. Dort heisst es nemlich (34, 140): „Um die Raserei
des Athamas auszudrücken, wie er nach Herabstürzung seines Sohnes Learchos
reuig dasitzt, mischte der Künstler Aristonidas Erz und Eisen zusammen, um
durch die Rostfarbe des letzteren, wie sie durch den Glanz des Erzes durch-
schimmert, die Schaamröthe auszudrücken. Dieses Bildniss existirt noch heute
zu Rhodos: exstat hodie Rhodi." So nemlich finden wir in jener Handschrift
anstatt: exstat Thebis hodierno die; und die Auctorität derselben erhält nun
durch die obige Erörterung von Ross eine neue Stütze. Zugleich erledigt sich
dadurch auch der Streitpunkt, oh in einer zuerst von Ross (Kunstbl. 1840, n. 16)
mitgetheilten Inschrift in voreuklidischen Buchstaben
APlETONEI . . ZEMMENIAO i EKÄ
von dem Erzbildner Aristonidas, und zwar, wie Ross wegen des Vaternamens
wollte, als von einem Thebaner die Rede sei, woran schon Schöll (Mitth. S. 128) und
Stephani (Rh. Mus. N. F. IV, S. 31) zweifelten, theils weil die Grösse der Buch-
staben vielmehr auf eine Weihinschrift deute, theils auch weil der Name selbst
vielleicht mit besserem Grunde APlZTONEtKl-RIZ zu lesen sei.
Um alle au_f Aristonidas bezügliche Nachrichten hier zu vereinigen, muss
sogleich noch von einem anderen Künstler die Rede sein:
Ophelion. Einen Maler dieses Namens kennen wir aus zwei Epigram-
men der Anthologie (Anall. II, p. 882, n. 2 u. 3). Denselben linden wir aber
auch auf der Rückseite eines Panzers, welcher der Marmorstatue eines Römers
zur Stütze dient, und in einer Weise angebracht, dass wir ihn für den des
Künstlers halten dürfen: