Volltext: Die Bildhauer (Bd. 1)

der Diadochenperiode 
Kunst 
Zerstörung 
Korinths. 
325 
. . . . KPATIAAZNIK . . . . . . 
  
{QNAZITIMOZ APliTflllwdov änouyosw. 
,.,Auf dieser Basis sind, leider nur in ziemlich grossen Zwischenräumen, die vor- 
stehenden Eigennamen noch zu lesen. Indess ist es ziemlich unzweifelhaft, dass 
wir in der letzten Zeile einen Künstler, den wir bisher nur als Maler kannten, 
auch als Bildgiesser kennen lernen. Plinius führt nemlich in der Geschichte 
der Malerei unter andern Malern, ohne Angabe des Vaterlandes oder Zeitalters, 
auch einen Aristonides und Mnasitimos auf (35, 146): sunt etiamnum non igno- 
biles quiclem, in transcursu tamen dicendi Aristonides,     Mnasitimus Ari- 
stonidae iilius et discipulus.  , Nun spricht auf unserem Steine nicht blos der 
Platz des Namens NAZITIMOZ am Ende der Inschrift dafür, dass er hier 
als Künstler aufgeführt sei, sondern auch (las Patronymikon APIZTQ stimmt 
mit Plinius Angabe überein, und endlich haben wir aus anderen Inschriften 
gesehen, dass der Name Mnasitimos in einer rhodischen Künstlerfamilie zu 
Hause War. Wir dürfen hiernach mit grosser Wahrscheinlichkeit annehmen, 
dass der Mnasitimos der vorliegenden Steinschrift mit dem Maler des Plinius 
derselbe ist, und dass er, gleich so vielen anderen Künstlern des Alterthums, 
zugleich die Malerei und Plastik ausübte." Zu dieser Darlegung von Ross habe 
ich Folgendes hinzuzufügen. In der Stelle des Plinius bietet die Bamberger 
Handschrift bei der ersten Nennung für Aristonides den durchaus tadellosen 
Namen Aristocydes dar. Verlieren wir aber hier die Erwähnung des Aristonides, 
so bietet dieselbe Handschrift an einer anderen Stelle in dem Buche über die 
Erzgiesser reichen Ersatz. Dort heisst es nemlich (34, 140): „Um die Raserei 
des Athamas auszudrücken, wie er nach Herabstürzung seines Sohnes Learchos 
reuig dasitzt, mischte der Künstler Aristonidas Erz und Eisen zusammen, um 
durch die Rostfarbe des letzteren, wie sie durch den Glanz des Erzes durch- 
schimmert, die Schaamröthe auszudrücken. Dieses Bildniss existirt noch heute 
zu Rhodos: exstat hodie Rhodi." So nemlich finden wir in jener Handschrift 
anstatt: exstat Thebis hodierno die; und die Auctorität derselben erhält nun 
durch die obige Erörterung von Ross eine neue Stütze. Zugleich erledigt sich 
dadurch auch der Streitpunkt, oh in einer zuerst von Ross (Kunstbl. 1840, n. 16) 
mitgetheilten Inschrift in voreuklidischen Buchstaben 
APlETONEI . . ZEMMENIAO i EKÄ 
von dem Erzbildner Aristonidas, und zwar, wie Ross wegen des Vaternamens 
wollte, als von einem Thebaner die Rede sei, woran schon Schöll (Mitth. S. 128) und 
Stephani (Rh. Mus. N. F. IV, S. 31) zweifelten, theils weil die Grösse der Buch- 
staben vielmehr auf eine Weihinschrift deute, theils auch weil der Name selbst 
vielleicht mit besserem Grunde APlZTONEtKl-RIZ zu lesen sei. 
Um alle au_f Aristonidas bezügliche Nachrichten hier zu vereinigen, muss 
sogleich noch von einem anderen Künstler die Rede sein:  
Ophelion. Einen Maler dieses Namens kennen wir aus zwei Epigram- 
men der Anthologie (Anall. II, p. 882, n. 2 u. 3). Denselben linden wir aber 
auch auf der Rückseite eines Panzers, welcher der Marmorstatue eines Römers 
zur Stütze dient, und in einer Weise angebracht, dass wir ihn für den des 
Künstlers halten dürfen:
	        
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