Volltext: Die Bildhauer (Bd. 1)

Kun st 
Diadochenperiode 
Zerstörung 
inths. 
309 
Gegenstand nur als das Mittel, um seine Meisterschaft, seine Virtuosität zu 
zeigen, die Bewunderung des Beschauers von dem Kunstwerke ab- und auf 
seine eigene Person zu lenken. Darin aber, dass das Werk seinen Gegenstand 
erfüllt, und dass beide nach dem mathematischen Ausdrucke congruent sind 
und einander völlig decken, liegt der Grund, dass die Kunst dieser Zeit mit 
der vorhergehenden nicht in einem fundamentalen Gegensatze steht, sondern 
als eine Fortsetzung und vielseitige Entwickelung derselben erscheint, dass 
auch die Werke dieser Zeit noch Theil haben an jenem idealen Charakter, 
welcher ihnen eine allgemeine Geltung für alle Zeiten sichert. Noch schärfer 
wird die Einheit beider Perioden in dieser bestimmten Beziehung der wesent- 
lich veränderten Richtung der nachfolgenden Zeit gegenüber erscheinen. Doch 
wollen wir hier der Untersuchung nicht vergreifen, und jetzt vielmehr zur Er- 
forschung der Thatsachen im Einzelnen schreiten, durch welche es sich klar 
herausstellen wird, dass wir am Ende dieser Periode an einem Wendepunkte 
in der Entwickelung der griechischen Kunst angelangt sind, welcher nur dem 
gewaltigen Umschwunge zur Zeit des Phidias an Bedeutung nachsteht. 
Fünfter 
Abschnitt. 
Die 
Kunst 
der 
Diadochenperiode 
bis 
ZLIP 
Zerstörung 
Korinths. 
Die 
Künstler 
1'011 
Perganms. 
Die Untersuchung über die Künstler von Pergamos gründet sich vor- 
nehmlich auf eine Stelle des Plinius (341,  „Mehrere Künstler stellten die 
Schlachten des Attalos und Eumenes gegen die Gallier dar: Isigonos, Pyro- 
machos, Stratonikos, Antigon os, welcher auch Bücher über seine Kunst 
schrieb." Wir gewinnen dadurch zuerst eine feste Zeitbestimmung: Attalos 
herrscht von Ol. 134, 4 bis 145, 4 (2411-197 v. Chr.); und sein Hauptsieg über 
die Gallier fällt in das Jahr 239 I Ol. 135, 2. Ueber die Kämpfe des Eumenes 
sind wir nicht näher unterrichtet; und da Plinius ihn nach Attalos nennt, so 
lässt sich sogar zweifeln, ob der erste (Ol. 129, 2-184, 4-) oder der zweite 
(Ol. 145, 41-155, 2) gemeint sei; wahrscheinlich indessen der erstere, da durch 
Attalos die Macht der Gallier in Asien gänzlich gebrochen wurde. Ehe wir 
über die zur Verherrlichung dieser Siege bestimmten Kunstwerke ausführlicher 
handeln, stellen wir zusammen, was über die Künstler ausser der Erwähnung 
bei Plinius sonst noch bekannt ist. 
lsigonos wird nicht weiter erwähnt. 
Antigonos wird von Plinius auch unter den Quellen des 38sten und 
34sten Buches als Schriftsteller über Toreutik genannt. Harduin hält ihn für 
identisch mit dem auch sonst bekannten Schriftsteller aus Karystos; und wahr- 
scheinlich ist er derselbe, an welchen der Perieget Polemon seine Schrift über 
die Maler richtete (Athen. Xl, p. 4-74- G);
	        
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