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Die Bildhauer.
zu Rom: 84, 89. Endlich
Albano entdeckten Basis:
Hnden
wir
den
Namen
des
Tisikrates
auf
einer
bei
TEIXIKPÄTHZ EÜOIEI
G. I. Gr. n. 6172. Aus dem Imperfectum sowie aus dem Material der Basis,
einem albanischen Peperin, geht hervor, dass die Inschrift erst in römischer
Zeit unter ein WVerk des Tisikrates oder eine Copie desselben gesetzt wurde.
Visconti 1) wollte aus der oblongen Gestalt der Basis schliessen, dieselbe habe
die Löwin getragen, welche Plinius erwähne; allein er verwechselte dabei Tisi-
411 krates mit dem alten Amphikrates aus der Zeit d-er Pisistratiden. Tisikrates,
der Vater des Malers Arkesilas 2), kann sehr wohl mit dem Bildhauer identisch sein.
Xenokrates,
nach Einigen Schüler des Tisikrates, nach Anderen des Euthykrates, übertraf
beide durch die Menge seiner Werke und schrieb Bücher über seine Kunst:
Plin. 34-, 83. Aus denselben citirt Plinius ein Urtheil über Parrhasios; unter
den Quellen desb34-sten Buches aber eine Schrift über Toreutik. Dort und unter
denen des 35sten Buches wird ausserdem noch ein Xenokrates, Sohn des Zeno,
genannt, der vielleicht identisch mit dem Schriftsteller über Medicin ist, welchen
Plinius im 33sten Buche benutzte. Als Bildhauer erwähnt einen Xenokrates
auch Diogenes Laärtius IV, 15.
Wir kehren jetzt wieder zu den unmittelbaren Nachfolgern Lysipp's zurück:
Phanis,
wie aus der Bamberger Handschrift des Plinius (34, 80) für Phoenix her-
gestellt ist, von unbekanntem Vaterlande und Schüler des Lysipp. Für sein
Werk hielt man früher die Statue des Faustkämpfers Epitherses, welcher auch
von Pausanias (VI, 15, 6) erwähnt wird. Die Handschriften des Plinius führen
aber auf epithyusan, eine opfernde Frau ; und da ähnliche Darstellungen namentlich
bei Plinius häufiger erwähnt werden, so ist kein Grund vorhanden, von dieser
Lesart abzugeben.
Eutychides
aus Sikyon, Schüler des Lysipp (Paus. VI, 2, 7), und wohl deshalb von Plinius
(84, 51) in die 121ste Olympiade gesetzt, womit übereinstimmt, dass er für
Antiochia arbeitet: denn diese Stadt wurde laut der armenischen Uebersetzung
des Eusebius 3) Ol. 115, 4 unter dem Namen Antigoneia gegründet, Ol. 119, 3
aber von Seleukos erneuert und Antiochia genannt. Eutychides arbeitete in Erz
und in Marmor, und wahrscheinlich ist auch der Maler dieses Namens, von
welchem Plinius (35, 141) eine Victoria auf einem Zweigespann anführt, von
dem Bildhauer nicht verschieden. Als Marmorwerk erwähnt Plinius (36, 34)
412 einen Dionysos, welcher unter den Monumenten des Asinus Pollio aufgestellt
War; als Erzwerk aber (34, 78) die Statue des Eurotas, an welcher, wie man
sagte, die Kunst noch flüssiger war, als der Fluss: ein Gedanke, welcher in
einem Epigramme des Philippos 4) noch weiter ausgesponnen istä). Aus Erz
war natürlich auch die Statue des Tirnosthenes aus Elis, welcher zu Olympia
im Wettlauf der Knaben in unbekannter Olympiade gesiegt hatte: Paus. VI, 2, 7.
thol.
1) OP-
XIII, p
II, 82. 2) Plin. 35,
5) Vgl. Jahn, Ber.
var.
672.
146. 3)
d. sächs.
Vgl.
Ges.
Syncell.
1850. I
Jacobs