Volltext: Die Bildhauer (Bd. 1)

Kunst in ihrem 
griechische 
äusscrer 
nach 
Streben 
YVahrheit. 
269 
Erzstatue des Königs Seleukos, Welcher diesen Titel erst Ol. 117, 1. annahm: 
Plin. 34, 73. Ausserdem sind von ihm bekannt: 
Fünf kolossale Götterbilder in Rhodos: Plin. 34,42. 
Dionysos aus Marmor zu Knidos: Plin. 36, 22. 
Asklepios und Hygieia zu Megara: Pans. I, 40, 6. Einen Asklepios, 
aber ohne die Tochter, führt auch Plinius an: 34, 73.  
Apollo zu Antiochia, zur Zeit des Kaisers Julian vom Blitze vernichtet: 
Cedren. ann. p. 306 B. Dieses Bild kann indessen nicht für die von Antiochos 
erneuerte und erst Ol. 119, 3 Antiochia benannte Stadt gemacht worden sein, 
da wir bis zu dieser Zeit das Leben des Künstlers nicht wohl ausdehnen können, 384 
vielleicht aber doch für eben diese Stadt, welche Ol. 115, 4 zuerst gegründet 
und damals Antigonia genannt wurde (vgl. unter Eutychides). 
Apollo und Zeus, nebst Löwen, welche mit diesen Bildern zusammen 
aufgestellt waren, zu Patara in Lykien. Clemens Alexandrinus (protr. p. 14 Sylb.) 
lässt es unentschieden, 0b sie Werke des Phidias oder des Bryaxis waren. Da 
aber der letztere auch sonst in Asien beschäftigt war, sein Name aber schwer- 
lich den berühmteren des Phidias verdrängt haben würde, so dürfen wir diese 
Statuen mit ziemlicher Gewissheit unter denen des Bryaxis anführen. 
Pasiphaö nach Tatian c. Gr. 54, p. 117 Worth. 
Eine längere Abschweifung macht ein Bild des Serapis nöthig, welches 
nach der Meinung Athenodors (bei Clemens Alexandrinus protr. p. 14 Sylb.) 
Bryaxis im Auftrage des Sesostris gemacht haben sollte. Wir müssen die ganze 
Stelle des Glemens im Zusammenhänge betrachten, um es Wahrscheinlich zu 
machen, dass in dieser Angabe nicht Alles, wie Sillig meint, reine Erdichtung 
ist.  Gewöhnlich hielt man dieses Bild für ein nicht von Menschenhänden 
gefertigtes Werk. Einige meinten, es stelle ursprünglich den Pluton vor, und 
sei wegen Unterstützung in Hungersnoth von der Stadt Sinope dem Ptoleniaeos 
geschenkt worden, welcher es auf dem Vorgebirge Rhakotis aufstellte. Nach 
Anderen sollte das Bild vom Pontus herstammen; Isidor allein nannte es ein 
Geschenk der Bewohner von Seleukia bei Antiochia und dem Ptolemaeos bei 
einer ähnlichen Veranlassung verehrt. Davon abweichend berichtete Athenodor, 
Sandon's Sohn, ein Zeitgenosse des Augustus: Sesostris habe nach Unterwerfung 
der meisten griechischen Völkerschaften viele Künstler mit sich weggeführt und 
einem derselben, Bryaxis, aufgetragen, das Bild seines Urahnen Osiris aus den 
verschiedensten und kostbarsten Stoffen, Gold, Silber, Erz, Stahl, Blei, Zinn 
und allen Arten von Edelsteinen darzustellen. In allen diesen Erzählungen lassen 
sich leicht mehrere gemeinsame Züge erkennen: das Bild ist kein eigenthüm- 
lieh und echt ägyptisches, sondern stammt aus einer griechischen Stadt oder 
von der Hand eines griechischen Künstlers her. Damit stimmt sehr wohl, dass 
es den Pluton darstellen sollte, den Unterweltsgott, welcher nicht blos König 
der Schatten, sondern auch Herr der in der Erde ruhenden Schätze und als 385 
solcher durch den Modius bezeichnet ist. Das Bild gerade dieses Gottes aber 
eignet sich ganz besonders zum Geschenke für den, welcher in Hungersnoth 
ein Helfer gewesen ist. Bekannt ist ferner die Freigebigkeit der Ptolemaeer in 
Fällen, wo unvorhergesehenes Unglück befreundete Staaten betroffen hatte. Der 
erste König dieses Namens aber nahm diesen Titel Ol. 118, 3 an, also wenn
	        
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