Die
Sage
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ältesten
gegen
aus dem Labyrinth aufgeführt ward. Dieser Chortanz hatte im Alterthum eine
gTQSSE Berühmtheit, wenn auch nicht immer Daedalos als Ordner desselben ge-
nannt wird. Um 11118 einen deutlichen Begriff davon zu machen, genügt ein
Blick auf die berühmte von A. Frangois entdeckte Vase des Ergotimos und
Klitiae (Men- den, 1118i. IV, t. 56). Dennoch ist vielleicht die Deutung vor-
zuziehen, Welche Müller (Handb. göli) mit einigen alten Erklärern den Worten
des Homer Sieht! dass Xopdg einen Tanzplatz, eine Art Orchestra bezeichne,
Welßlle Daedeles der Ariadne eingerichtet habe. Was nun endlich das Marmor-
Telief bei PauSaniäS anlangt, so liegt schon in dem Stoffe der Beweis gegen
Vorhomßrisches Alter, in welchem von Marmorarbeit sich nicht die geringste
Spur Endet. Das Relief mochte immerhin eine alte Darstellung des sogenannten
DßedäliSßhen Chors sein: höchstens aber war es dann das Werk eines späteren
Daedaliden.
Arehitektonische Werke des Daedalos kennen wir vorzüglich durch
dle Erzählung des Diodor (IV, 78). Es sind:
1) die Kolynibethra, eine Art Emissar, durch den sich der Fluss Alabon
bei Megaris in Sicilien ins Meer ergoss;
2) die Befestigung von Agrigent;
3) Warme Bäder bei Selinunt;
4-) der Unterbau des Tempels der Aphrodite auf dem Berge Eryx.
In diesen Tempel soll Daedalos eine in Gold nachgebildete Honigscheibe ge-
weiht haben.
Andere Werke in Sicilien waren zu Diodors Zeit schon zu Grunde ge-
gangen; dagegen erwähnt er (IV, 30) als noch vorhanden:
5) viele grosse Werke, in Sardinien im Auftrage des Iolaos ausgeführt.
Endlich
6) legt ihm die italische Sage die Gründung" des Apollotempels von Cu mae
bei (Virg. Aen. VI, 19 und Serv. ad h. l. Sil. Ital. XII, 102).
[7) das knosische Labyrinth hat wahrscheinlich nie in der Wirklich-
keit, sondern nur im Mythus existirt. Zwar führen es Plinius (36, 85) und
Diodor (I, 61; 97; Vgl. IV, '77) sogar mit Bestimmtheit auf das aegyptische
Vorbild zurück: aber auch sie nennen es spurlos verschwunden (vgl. Hoeckäs
Kreta I, S. 5G flgd). Aus andern Gründen, die Weiter unten angegeben werden
sollen, kann ich
S) die Vorhalle des Hephaestostempels zu lllemphis, so wie ein höl-
zernes Bildniss des Künstlers, das von ihm selbst gemacht und in demselben
Tempel aufgestellt sein sollte (Diod. I, 97), nicht für ein Werk des griechischen
Daedalos gelten lassen].
Aus dieser Zusammenstellung sehen Wir, dass im eigentlichen Griechen-
land "sich die Thätigkeit des Daedalos von Athen zunächst nach Boeotien,
Theben und Lebadea, verbreitet. In Plataeae scheint ein Fest, Daedala genannt,
Wenigstens nach der Angabe des Pausanias 1) mit dem Künstler nichts gemein
Zu haben. Im Peloponnes dagegen finden wir ihn wieder zu Korinth und Argos,
dann in Pisa und bei Messene. An allen diesen Orten sind es statuarische
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