griechische
ihrem
Kunst in
äusserer
nach
Streben
Wahrheit.
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ken, dass Alexander entweder die Bildnisse, welche "er selbst machen liess,
ausschliesslich bei Lysipp bestellte, oder dass er nur diesem Künstler bei seinen
Bildern in eigener Person sass. S0 viel ist indessen sicher, dass die Bilder von
der Hand des Lysipp die der anderen Künstler an Lebendigkeit der Auffassung
weit übertrafen. Plutarch (a. d. a. O.) beschreibt ihren Charakter folgender-
Inassen: Der Kopf war etwas nach der linken Seite geneigt und blickte aufwärts.
Das besondere Verdienst des Lysipp aber bestand darin, dass er allein diese
Wendung des Nackens, das Fliessende und Feuchte des Auges richtig zu treffen
und zugleich doch auch das mannhafte, löwenähnliche Aussehen zu bewahren
Verstand. hn Gegensatz zu dem blitztragenden Alexander des Apelles aber
bildete er ihn mit dem Speer, als dem Attribute, welches ihn als Eroberer des
Erdkreises am treffendsten bezeichne (de Is. et Os. Wie oft er das Bild
Wiederholt haben mag, sind wir nicht im Stande anzugeben, so wie es auch
unbestimmt ist, auf Welche bestimmte Statue sich die Epigramrne des Posidipp
und Archelaos beziehen mögen (Anall. II, p. 4-9, n. 1-1; p. 58, n. 1). Zu einem
Bilde des Alexander soll nach Statius (silv. I, 85) ursprünglich das Ross gehört 364
haben, welches auf dem Forum des Caesar, dem Tempel der Venus gegenüber
aufgestellt, damals das Bild dieses Römers trug. Doch stehen damit die An-
gaben bei Sueton (Caes. 61) und Plinius (8, 64) im Widerspruch, nach welchen
in diesem Bosse das von Caesar wirklich gerittene Thier von abnormer Bildung
dargesteilt war. Ausserdem haben wir Nachricht von zwei Bildern, als Theilen
grösserer Gruppen. Das eine derselben stand unter der Schaar von Reitern,
welche bei dem ersten Angriffe in der Schlacht am Granikos gefallen und
Sämmtlich von Lysipp äusserst portraitähnlich dargestellt waren: Plin. 34, 64.
Ihre Zahl giebt Arrian (exp. Alex. I, 16, 7) auf 25 an; womit Aristobulns bei
Plutarch (Alex. 16) übereinstimmt, indem er von 34 mit Einschluss von neun
Kriegern zu Fusse spricht. Wohl nur aus Versehen finden wir bei Justin (XI,
6, 13) die Zahl auf 120 gesteigert. Aus Dion in lllakedonien, wo sie ursprüng-
lich aufgestellt waren, führte sie Metellus, der Besieger des Perseus, nach Rom,
und stellte sie in dem von ihm erbauten Porticus auf, welcher später den Namen
der Octavia erhielt.
Eine Jagd des Alexander, bestehend aus den ehernen Bildern eines
Löwen, mehrerer Hunde, des Königs, Welcher mit dem Löwen im Kampfe sich
befindet, und des Krateros, der ihm zu Hülfe eilt. Krateros hatte dieses Werk,
wohl zum Andenken an seine Hülfsleistung, nach Delphi geweiht; und ausser
Lysipp war an demselben auch Leochares thätig gewesen: Plin. 34-, 64-; Plut.
Alex. 40.
Ein Bild des Hephaestion, des Freundes Alexanders, legten Einige
"fälschlich dem Polyklet bei, obwohl dieser etwa hundert Jahre früher gelebt
hatte: Plin. 34, G4.
Ein Bild des Königs Seleukos ist schon früher erwähnt werden.
Das Bild des Aesop nach einem Eigramme des Agathias (Anall. III,
p. 45, n. 35). Der Dichter lobt darin den Künstler, dass er den wie im Spiele
überredenden Fabelerzähler über die mit ihren Sentenzen stolz gebietenden
Sieben Weisen gestellt habe (onfoao iägmpoaäsv). Man hat deshalb angenommen,
dass LySlpp auch die Bilder dieser letzteren gemacht habe; doch scheint mir