griechische
Die
nach
Streben
Kunst in ihrem
äusserer Wahrheit.
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Auch Strabo (VI, p. 278) nennt ihn, nur ohne Angabe des Künstlers, ein Bild
des Zeus und den grössten aller Kolosse zunächst dem rhodischen.
Zeus aus Erz auf dem Markte von Sikyon: Paus. II, 9, G.
Z eus Nem eio s stehend, aus Erz, in seinem Tempel zu Argos: Paus. 11,20, 3.
Zeus aus Erz und die Mus en in einem Tempel zu Megara: Pans. I, 43, 6.
Poseidon aus Erz zu Korinth: Luc. Jupp. trag. 9.
Viergespann mit dem Sonnengotte der Rhodier, ein besonders be-
rühmtes Werk: Plin. 34, 68. Auf dieses Werk beziehe ich auch die nach einem
kurzen Zwischensatze bei Plinius folgenden Worte: „Ner0, welcher besonderes 36
Gefallen an dieser Statue fand, liess sie vergolden. Da jedoch mit dem er-
höhten Geldwerth die Anmuth der Kunst verloren ging, so zog man das Gold
wieder ab; und in diesem Zustande wird sie für noch kostbarer gehalten, ob-
gleich die Narben und Einschnitte geblieben sind, in denen das Gold haftete."
Der Zwischensatz: fecit et Alexandrum Magnum multis operibus, a pueritia
eius orsus, mochte von Plinius für eine zweite Recension seines Werkes an den
Rand geschrieben sein, von wo er später an unrechter Stelle in den Text ein-
fügt wurde.
Apollo und Hermes im Streite um die Leier, aus Erz, auf dem Heli-
kon aufgestellt: Paus. IX, 30, 1. Diese, nicht ein Dionysos, sind als Werke
des Lysilop anzuerkennen nach der Ernendation Sillig's: oi päv Avoirmov, welche
auch von den neueren Herausgebern in den Text aufgenommen ist.
Ein Dionysos aus Erz wird indessen von Lucian (Jupp. trag. 12) anÜ
geführt.
Ein Satyr zu Athen: Plin. 84, 64-.
Eros aus Erz zu Thespiae, später, als der marmorne des Praxiteles auf-
gestellt: Paus. IX, 27, 3.
K arpög, occasio, der günstige Augenblick: Erzstatue im Vorhofe eines
Tempels zu Sikyon, später nach Constantinopel versetzt. Unsere Kenntniss
dieses Werkes schöpfen wir aus Posidipp- (Anall. Il, p. 49 n. 13); Gallistratus
(stat. 6); Himerius (Ecl. p. 605 Tzetzes (Chil. VIII, 200; X, 322); Cedrenus
(ann. p. 322); Phaedrus (V, 8) und Ausonius (Ep. 12). Daraus stellt sich uns
das Bild folgendermassen dar. Es war ein Jüngling von zarter Bildung mit
verschämtem Blicke, dem bereits der Flaum des Bartes sprosste. Das lange
Haupthaar hing nach vorn reichlich herab; hinten war der Kopf nicht förmlich
kahl, hatte aber nur- kurzes, nicht greifbares Haar. In den Händen trug der
Gott Scheermesser und Waage. Er stand auf einer Kugel spitz mit den Fersen
und war an beiden Füssen beflügelt: vgl. Welcker zu Gallistratus, S. 698 flgd.
Unter den Bildern des Herakles ist das bedeutendste der Erzkoloss,
welcher, ursprünglich in Tarent aufgestellt, von Fabius Maximus nach der
Eroberung dieser Stadt auf das Capitol zu Rom versetzt ward: Plin. 34-, 40;
Strabo VI, p. 278; Plut. Fab. Max. 22. Zu Gonstantins Zeit musste er mit zehn
andern Bildern nach Byzanz wandern, wo er im Hippodrom aufgestellt, im Jahr 365
1202 aber von den Lateinern eingeschmolzen wurde: Anonym. n. 79; Suidas
S- V. ßOSÜLÄLXIi; Nicetas Ghon. p. 687 u. 859 ed. Bonn.; vgl. Heyne prisc. art.
op, Constantinopoli exst. p. 11. Eine genaue Beschreibung des Werkes giebt
Nicetas, der übrigens den Künstler aus Unkunde Lysimachos nennt. Der Heros