Die
Kunst in
griechische
Streben
ihrem
nach
äusserer
WValu-heit.
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Marlial. XIV, 172. Ueber die noch erhaltenen Nachbildungen s. Welcker Alt.
Denkm. I, S. 406.
Im Tempel des Apollo Prostaterios zu Megara standen unter anderen
sehenswerthen Bildern auch drei von der Hand des Praxiteles, nemlich Apollo,
Artemis und Leto: Pans. I, 44-, 2.
Leto mit ihren Kindern zu Mantinea; auf dem Fussgestell dieser
Gruppe sah man eine Muse und Marsyas, die Flöte spielend: Pans. VIII, 9, 1.
Leto in ihrem Tempel zu Argos: Paus. II, 21, 8.
Die Brauronische Artemis auf der Burg von Athen: Pans. I, 23, 7.
Artemis bei Antikyra. Sie hatte die Fackel in der Rechten, über den
Schultern den Köcher; neben ihr zur Linken lag ein Hund: Paus. X, 37, 1.
Tyche in ihrem Tempel zu Megara: Pans. I, 43, 6.
Trophonios in seinem Tempel zu Lebadea, dem Asklepios ähnlich ge-
bildet: Paus. IX, 39, 4.
Hermes, das Dionysoskind tragend, aus Marmor, im Heraeon zu
Olympia: Pans. V, 17, 3.
Dionysos in seinem Tempel zu Elis: Pans. VI, 26, 1. Ein von diesem
verschiedenes, irgendwo in einem Haine aufgestelltes Bild dieses Gottes von
Praxiteles beschreibt Callistratus stat. VIII. Der Gott war mit Epheu beläränzt,
mit der Nebris bekleidet, und stützte sich mit der Linken (niv Ämdv für rrjv
Äüpav nach der Verbesserung von Jacobs) auf den Thyrsos.
„Liberum patrem, Ebrietatem, nobilemque una Satyrum, quem
Graeci periboäton cognominant": Plin. 34, 69. Diese drei Figuren waren ge-
wiss in einer Gruppe vereinigt, welche in einigen uns erhaltenen Reliefs nach-
gebildet sein mag. Die Namen Hethe und Staphylos, Welche YVelcker (ad
Philostr. p. 212) für Ebrietas und den Satyr inVorschlag bringt, sind an sich
passend gewählt; doch bezweifle ich, dass sie hier als Gatte und Gattin ver-
einigt erscheinen sollen, da ihr Verhältniss als Diener des Dionysos ihre Gegen-
wart hinlänglich erklärt. Was den Beinamen Periboetos anlangt, so ist man
ziemlich allgemein darüber einverstanden, dass hier eine Verwechselung mit
einem anderen Satyr stattgefunden haben müsse, da schwerlich eine zu einer
Gruppe gehörige Figur den besonderen Beinamen erhalten haben würde. Die
Wahrscheinlichkeit spricht vielmehr für das folgende Werk:
Den Satyr in einem Tempel der Dreifussstrasse zu Athen: Pans. I, 20, 1.
Pausanias berichtet über ihn folgende Anekdote: Praxiteles hatte der Phryne
das schönste seiner Werke zum Geschenk versprochen, weigerte sich aber an-
zugeben, welches er selbst dafür halte. Da nun Phryne ihrem eigenen Kunst-
urtheile nicht traute, so Iiess sie plötzlich durch einen Diener Feuerlärm schlagen.
Bestürzt rief der Künstler, man möge vor allen Dingen den Eros und den Satyr
retten. Lächelnd wählte darauf Phyrne den Eros für sich, der Satyr aber ward
in dem Dionysosternpel aufgestellt. Er war als Knabe gebildet, wie er den
Becher darreicht.
Ein Oenophoros, den man wohl für diesen Satyr mit dem Becher
halten könnte, wird von Plinius (34, 70) unter den Bronzewerken angeführt.
Ein anderer Satyr aus parischem Marmor _stand im Tempel des Dionysos
zu Megara: Pans. I, 43, 5.