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Bildhauer
älteren oder dem jüngeren Polyklet loeizulegen 'seien (s. [Ein Bild des
Alkibiades, von dem Sillig spricht, haben wir schon früher als ein Werk
des Polykles bezeichnet]
Ich habe absichtlich bis hierher die Betrachtung einer Stelle des Pausa-
nias verschoben, in der es von zwei ehernen Bildern der Hekate zu Argos heisst:
rd yäv Uoliixleirog Enoivyoe, 1d öä döslcprlg TIoÄvxÄsl-rov NCZUXÜÖT]Q Jlrlddmvog:
II, 22, 7. So stehen die Worte in fast allen Handschriften, während wenig-
stens eine, so wie die älteren Ausgaben rd de dösltgodg Hspßzlslrov darbieten.
Ein Künstler Perikleitos, oder richtiger Periklytos, wird an einer anderen Stelle
von Pausanias als Schüler des älteren Polyklet genannt: V, 17, 4. Nach der
ersten Lesart wäre also Naukydes entweder der Bruder des älteren und, wie wir
früher schon sahen, Lehrer des jüngeren Polyklet; oder Bruder und Lehrer des
jüngeren zugleich. Nehmen wir dagegen einmal den Namen des Perikleitos
als richtig an, so werden wir auch am Anfange: rd gzäv Hegizletrog schreiben
und die Erwähnung des Polyklet ganz beseitigen müssen. Eine Vermittelung
zwischen diesen verschiedenen Möglichkeiten hat Müller (Hdb. d. Arch. g 112)
dadurch erstrebt, dass er zu schreiben verschlägt: rd gzäv IIoÄüxÄstrog, i'd es
Ilsgixlstrog Enoimrs, rd die döslrpdg Hsptzlsirov Navxüövyg. Auf diese YVeise
würden wir (auch von einem späteren marmornen Bilde der Hekate von Sko-
pas abgesehen) drei Bilder dieser Göttin erhalten, was bei der Wichtigkeit der
Dreizahl in dem Mythos der Hekate keineswegs ohne Bedeutung ist. Aber
gestehen wir es nur offen auch diese Vermuthtuig" kann so Wenig, als die
anderen eine unbedingte Geltung für sich in Anspruch nehmen. YVie aber auch
die Entscheidung fallen möge, so wird auch dadurch unser Wissen über die
betreffenden Künstler nicht bedeutend erweitert.
Perikleitos
oder, nach der Mehrzahl der Handschriften, Periklytos ist, da. wir in der obigen
283 Stelle keine Entscheidung wagen, nur aus einer tinbezweifelten Erwähntmg-
des Pausanias bekannt: V, 17, 1. Lehrer des Kleon aus Sikyon nämlich war
Antiphanes, ein Künstler aus der Schule des Periklytos, der wiederum den
älteren Polyklet zum Lehrer hatte. Von
Antiphanes
aus Argos, dem Schüler des Periklytos, führt Pausanias drei YVerke an, die
sich sämmtlich in Delphi befanden: X, 9. Die Dioskuren unter dem grossen
Weihgeschenke der Lakedaemonier sind bereits angeführt, und zeigen, dass
der Künstler schon gegen Ol. 94- thätig war. Das zweite Werk (S 12) war ein
Bild des trojanischen Pferdes aus Erz, welches die Argiver wegen des
Sieg-es über die Lakedaemoiuier bei Thyrea aufgestellt hatten. Pausanias nennt
unter Hinweisung auf ein Orakel der Sihylle diesen Sieg zweifelhaft und un-
entschieden, indem er wahrscheinlich an jenen Kampf der 58sten Olympiade
dachte, welcher durch Othryades berühmt geworden ist. Allein'Thucydides
berichtet VI, 95, dass die Argiver Ol. 91, 3 in das benachbarte thyreatische
Gebiet einiielen und den Lakedaemoniern viele Beute abnahnien, welche für
nicht weniger als 25 Talente verkauft wurde. Auf diesen späteren Sieg" wird
also das Bronzepferd des Antiphanes sich beziehen. Aufgestellt wurde es in-
dessen vielleicht erst einige Jahre später, sofern die chronologischen Berech-