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Die Bildhauer.
Erz) zwei Knaben, die sich mit der Striegel reinigen." Endlich haben
wir schon bei Gelegenheit des mythischen Daedalos die Vermuthung geäussert,
dass ein bewundernswürdiges Bild des Zeus Stratios zu Nikomedia in
Bithynienl), so Wie ein XVerk (ein Artemisbild?) zu Monogissa in Karien 2),
dem Sikyonier Daedalos beizulegen sei, da die in Ephesos gefundene Basis
wenigstens von der Thätigkeit dieses Künsters in Kleinasien Zeugniss ablegt.
Naukydes.
Er war Sohn des Mothon und aus Arges gebürtig: Paus. II, 22, 7; VI,
1, 3. Wenn ihn Plinius 3) in die 95ste Olympiade setzt, so kann damit nur
seine spätere Lebenszeit gemeint sein, indem schon früher seine Schüler thätig"
Waren. Dass er Polyklet zum Lehrer gehabt habe, wird nirgends gesagt. Doch
ist es nicht unwahrscheinlich, dass zwischen Beiden ein ähnliches Verhältniss
stattgefunden, wie zwischen Phidias und den Künstlern, die ihn nach Olympia
begleiteten. Zur Seite der argivischen Hera des Polyklet nemlich soll in frühe-
rer Zeit ein Bild der Hebe, wie jenes, von Gold und Elfenbein, aber von der
Hand des Naukydes, gestanden haben, von welcheln man gewiss nicht ohne
Grund angenommen hat, dass es mit der Hera gleichzeitig entstanden sei.
Werke des Naukydes sind: die ebenerwähnte Hebe, welche zur Zeit
des Pausanius nicht mehr in Arges vorhanden War: II, '17, 5.
Eine Hekate aus Erz in Arges: Paus. II, 22, 7; vgl. unter Polyklet II.
Hermes, ein Diskobol und ein YVirlderopferer werden von Plinius
280 34, 80 angeführt. Dass der Diskobol in der Sala della biga des Vatican 4) eine
Kopie nach Naukydes sei, ist eine Vermuthung, deren Wahrheit sich durch
nichts erweisen lässt.
Das Bild der lesbischen Dichterin Erinna aus Erz: Tatian c. Graec. 51,
p. 113 KVorth.
Von Statuen athletischer Sieger nennt Pausanias:
die beiden des argivischen Dolichosläufers Gheimon; eine nernlich in
Olympia, die andere aus Arges in den Friedenstempel nach Rom versetzt; nach
Pausanias gehörten sie zu den vorzüglichsten Werken des Naukydes: VI, 9, 3;
die Statue des Ringers Baukis aus Troezen: VI, 8, 4-;
die des Faustkämpfers E u kl e s aus dem berühmten rhodischen Geschlechte
des Diagoras: VI, 6, 2.
Alypos
aus Sikyon, Schüler des Naukydes nach Pausanias VI, 1, 3. Ausser den Statuen,
mit welchen er bei dem grossen delphiscben Weihgeschenke betheiligt War,
kennen wir von ihm nur Bilder olylnpischer Sieger: 1) des Ringers
machos, Sohnes des Aeschylos, aus Elis: Paus. VI, 1, 8; 2) des Faust-
kämpferknalaen Neolaidas, Sohnes des Proxenos, aus Pheneos in Arkadien,
ib.; 3) des Ringerknalaen Archedamos, Sohnes des Xenios aus Elis,
und 4) des Ringerknaben Euthymenes aus Maenalos: VI, 8, 5.
-P01yklet der jüngere.
Von dem älteren Polyklet scheidet ihn Pausanias mit folgenden Worten:
Eustath
t. '26.
ad Di:
Perieg,
7913.
Steph.
Byz.
Wlovöyarmu.