griechische
Kunst
ihrer
ichsten
geistigen
Plntwickelung.
188
Auf sie gestützt hat
Inschrift verbessert 2)
Meinecke 1)
sodann
eine
dritte,
in
der Anthologie erhaltene
Tzivöe rrvorf dväflqxe Ilultvyvrjonwv qviÄog vtög,
stiädirsvog ösxoirryv llakÄciör Tgtroysvai,
Kuöawtctrag Kgiotag sloydoccro.
Die Erwähnung von Kydonia, wie das Versmaass führen hier wie von selbst 261
auf die Veränderung:
'Kvörovtctrag Kpryoilag sigyctäccro.
Ausserdem ist auch in der ersten Zeile für rrvgzj aus der palatinischen Hand-
schrift Hvpvfg als Eigenname mit vollem Rechte aufgenommen worden.
Ein Bewohner von Kydonia konnte aber eben sowohl Kziöcov, als Kuöoo-
vufrag genannt werden 3). Dieser Umstand muss den Verdacht rege machen,
dass auch bei Plinius ein Versehen hinsichtlich des Kresilas obwalte: ein Ver-
dacht, auf den ich selbst verfallen war, noch ehe ich wusste, dass ihn Jahn 4)
bereits ausgesprochen hatte. In der schon früher erwähnten Erzählung des
Wettstreites verschiedener Künstler in der Bildung von Amazonenstatuen sagt
nenilich Plinius 5): tertia (est) Gresilae, quarta Cydonis. Hier ist es gewiss im
höchsten Grade wahrscheinlich, dass er die Bezeichnung der Vaterstadt des Kre-
silas irrthümlich für einen besonderen Künstlernamen gehalten hat. Endlich
herrscht nochmals Verwirrung in der alphabetischen Aufzählung der Künstler
bei demselben Schriftsteller. Nachdem er an erster Stelle unter G, wo der
Name Cresilas auch durch die besten Handschriften gesichert ist, zwei Werke
desselben, einen sterbenden Verwundeten und das Bild des Perikles, angeführt
hat, folgen später, gerade auf der Grenze zwischen C und D, nach der ge-
wöhnlichen Lesart die Worte: Desilaus doryphoron et Amazonem vulneratam.
Auch hier stehe ich nicht an, ebenfalls in Desilaus nur eine Corruption von
Cresilas zu erkennen. Von einer Amazone des letzteren wissen wir ohnehin;
die Lesarten ciesilaus in der Barnberger, desilas in der Münchner Handschrift
führen gleichfalls auf diesen Namen. Endlich spricht dafür auch die Stelle,
an welcher der vermeintliche Desilaus erscheint. YVie Plinius eine zweite Notiz
über Lykios am Ende des L einfügt, so hier eine zweite über Kresilas am
Ende des C.
Wir haben also Nachricht von wenigstens sechs Werken des Kresilas;
doch vermögen wir bei den Weihgeschenken der Pallas Tritogeneia und
der Demeter Chthonia nicht einmal den Gegenstand der Darstellung anzugeben.
Den Doryphoros erwähnt Plinius nur mit einem einzigen Worte. Die Am a- 262
zone, und zwar, sofern er nicht mehrere bildete, die in Ephesos aufgestellte,
war der zweiten Angabe des Plinius zufolge verwundet dargestellt. Man hat
daraus geschlossen, dass die in mehrfachen Wiederholungen vorkommende Statue
einer solchen G) auf das Original des Kresilas zurückzuführen sei; und man
stimmt dieser Annahme gern bei, da wenigstens keine positiven Gründe gegen
1) (lelect. poett. anthol. p. 239. 2) Anall. TU, p. 174, n. 119.
Kväzuvfa, und unten die rhodische Inschrift des Bildhauers Protos.
sächs. Gesellsch. 18-50, 37. 5) 34, ü) z. B. Müller u. Oest.
das vollständige Verzeichnisse bei Jahn S. 40.
3) s. Steph. Byz. v.
4) in den Berichten der
Denkm. I, 31, n. 137;