Volltext: Die Bildhauer (Bd. 1)

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Bildha 
wenn uns der verderbte Text des Pausanias nicht irre leitet, Bilder von kolos- 
saler Grösse aus pentelischem Marmor. 
Hephaestos zu Athen. An ihm bewunderte man namentlich, dass, 0b- 
wohl er stehend und bekleidet gebildet war, sich ein leises Hinken bemerklich 
machte, Welches jedoch, weit entfernt, ihn zu entstellen, vielmehr als ein dem 
Gotte eigenthümliches Kennzeichen auf eine würdige Art bemerkbar wurde 
Gic. de nat. deor. l, 30. Valer. Max. VIII, 11, ext. 3. 
Ares im Tempel dieses Gottes zu Athen: Paus. I, 8, 4. 
Dionyso s aus Gold und Elfenbein in dem uralten Heiligthume des Gottes 
bei dem Theater in dem Stadtviertel Limnae zu Athen: Paus. I, 20, 3; vergl. 
Harpocration und Steph. Byz. s. v. Ainvai. 
Askle pio s im Tempel des Gottes zu Mantinea in Arkadien: Paus. VIII, 9, l. 
Die Statuen im hinteren Giebel des Zeustempels zu Olympia, 
das umfangreichste Werk, Welches wir von Alkamenes kennen. Pausanias (V, 10, S) 
237 beschreibt es leider nur kurz. Zuerst giebt er den Gegenstand allgemein an, 
als den Kampf der Lapithen gegen die Kentauren bei der Hochzeit des Peiri- 
thoos. Ueber die einzelnen Figuren berichtet er Folgendes: In der Mitte des 
Giebels stand Peirithoos, neben ihm Eurytion, welcher das Weib des Peirithoos 
geraubt hat, und Kaeneus für diesen kämpfend. Auf der andern Seite wehrt 
Theseus mit der Axt die Kentauren ab, deren einer eine Jungfrau, ein anderer 
einen schönen Knaben geraubt hat. Damit endet die Beschreibung des Pau-' 
sanias, welcher nur noch hinzufügt: es scheine ihm die Wahl des Gegenstandes 
darin begründet, dass Peirithoos nach Homer von Zeus, Theseus aber in vierter 
Linie von Pelops abstamme. Dass die angeführten Figuren nicht genügen 
konnten, um den ganzen Raum des Giebels auszufüllen, hat schon Welcker 
(Denkm. alt. K. I, S. 185 flgd.) richtig bemerkt. Wahrscheinlich schweigt Pau- 
sanias von den übrigen, weil er ihnen keine bestimmten Namen beizulegen 
wusste. 
Ein Kämpfer im Pentathlon aus Erz wird von Plinius (34, 72) an- 
geführt. Durch den Beinamen Enkrinomenos scheint das Werk als vor- 
züglich, ja als mustergültig bezeichnet worden zu sein. 
Ob die Gruppe der Prokne, welche auf den Mordanschlag gegen Itys 
sinnt, auf der Akropolis zu Athen (Paus. I, 24-, 3), ein Werk des Alkamenes 
war, scheint mir durchaus zweifelhaft. Der Gegenstand ist ein für diese Epoche 
der Kunst so ungewöhnlicher, pathetisch-tragischer, dass ich nicht umhin kann, 
mich streng an die Worte des Pausanias zu halten, welcher einzig von der 
Weihung der Gruppe durch einen Alkamenes spricht. 
Der Eros zu Thespiae, welchen der Scholiast zu Lucian (adv. indoct. 3) 
dem Alkamenes beilegen will, war bekanntlich ein Werk des Praxiteles. 
Für eine in das Einzelne eingehende Charakteristik des Künstlers liegen 
nur sehr wenige Zeugnisse vor. Zum Theil musste schon früher auf ihn Rück- 
sicht genommen werden. Aus den hier angeführten Nachrichten ersehen wir, 
dass er, wie sein Meister, in verschiedenen Stoffen gearbeitet hat: aus Gold 
und Elfenbein war der Dionysos, aus Marmor die olympischen Giebelgruppen, 
233 die Aphrodite äv uvfnoig, die thebanische Gruppe; aus Erz ausser dem Enkri- 
nomenos wahrscheinlich der grösste Theil der von Pausanias angeführten Werke.
	        
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