Bildhauer.
Hermes, Marmorbild, am Eingange des Ismenion zu Tbeben, neben
einer Athene des Skopas aufgestellt, Weshalb Beide Pronaoi genannt wurden:
Paus. IX, 10, 2.
Aphrodite Urania, aus Elfenbein und Gold, zu Elis. Sie setzte den
Fuss auf eine Schildkröte, das Sinnbild Weiblicher Häuslichkeit, im Gegensatz
184 zur Aphrodite Pandemos, die auf einem Bock sitzend dargestellt wurde: Paus. VI,
25, 1; Plut. coniug. praec. c. 32. de Isid. et Os. c. 75. Dass nach Libanius
Angabe Phidias den Namen des Pantarkes auf den Finger dieser Aphrodite
geschrieben haben sollte, ist bereits erwähnt.
Aphrodite Urania, aus parischem Marmor, in Athen unweit des Kera-
meikos: Paus. I, 14, 7.
Aphrodite, aus Marmor, von ausgezeichneter Schönheit, zu Rom in den
Bauten der Octavia aufgestellt: Plin. 36, 15.
[Ueber den Antheil des Phidias an der später zur Nemesis umgetauften
Aphrodite des Agorakritos s. diesen.
Die Göttermutter im Metroon beim Kerameikos zu Athen, von Pausanias
(I, 3, 5) und Arrian (Peripl. 9) dem Phidias beigelegt, war nach Plinius (36, 17)
ebenfalls ein Werk des Agorakritos. Sie war auf einem von Löwen gestützten
Throne sitzend dargestellt, und hielt Wahrscheinlich die Handpauke in den
Händen. Der Stoff des Werkes wird nicht angegeben.
Auch der Asklepios zu Epidauros aus Gold und Elfenbein wird von
Athenagoras (leg. pr. Ohr. 14-, p. 61 ed. Dechair) dem Phidias beigelegt. Allein
Pausanias (II, 27, 2) bezeugt aus der Inschrift, dass er ein Werk des Thrasy-
medes aus Paros wan]
Heroische
Bildwerke
und
Portraitbildulugen.
Das Weihgeschenk, welches die Athener wegen des marathonischen
Sieges in Delphi aufstellten, eine Reihe von 13 Bronzestatuen. Hauptperson,
und die einzige historische darunter, scheint Miltiades gewesen zu sein, dem
sich Athene und Apollo passend zur Seite ordnen. Dazu gesellten sich Erech-
theus, Kekrops, Pandion. Leos, Antiochos, Aegeus und Akainas als Stammes-
heroen der athenischen Phylen, endlich Kodros, Theseus und Phyleus. Sie
mochten je zu fünf auf beiden Seiten der mittleren Hauptgruppe geordnet sein:
Paus. X, 10, 1.
Eine Amazone, nach Lucian (irnagg. 4. 6) auf einen Speer gestützt,
und besonders bewundert wegen der Fügung des Mundes und Wegen des Nackens.
Mit Lucians Erwähnung bringt man gewöhnlich die Erzählung des Plinius (34, 53)
in Verbindung, Welcher zufolge „mehrere ausgezeichnete Künstler, obwohl sie
in verschiedenen Staaten 1) geboren waren, sich in einen Wettstreit einliessen,
weil sie Amazonen gebildet hatten. Als dieselben nun im Tempel der ephe-
sichen Diana geweiht wurden, beschloss man, aus ihnen die vortrefflichste nach
dem Urtheil der Künstler selbst, welche gegenwärtig; waren, auszuwählen, wo-
bei es sich zeigte, dass es die war, welcher ein jeder den Preis nach der seinigen
1) Civitatibus für aetatibus hat ßlüller (K1. Sehr. II
lung nur bei gleichzeitigen Künstlern einen Sinn hat, und
zeitig lebten.
S. 369) emendirt, da die Erzäh-
die Künstler auch wirklich gleich-