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VERGLEICHUNG DES VASARI UND CONDIVI.
der Figur Segen oder Fluch
spende, welche unter anderen
Umständen erzählt wird. (Es
frägt die Obrigkeit von Bologna
den Künstler, nicht der Papst.)
Michel Angelo erhielt über drei-
hundert Scudi, in der zweiten
Ausgabe heisst es tausend, in-
clusive der Herstellungskosten.
P. Soderini gibt dreitausend als
Gesammtsumme an. (Gaye, II,
LII.)
Pag. 962. dzfßentivogli
guardaroba.
Pag. 962. Era gia ducati.
Der Papst ordnet die Ausmalung
des Gewölbes in der Sixtus-
capelle an. Michel Angelo erhält
in Bologna den Auftrag. Rafael
und Brarnante hofften, dass er
übergangen würde. Der Preis
wird bestimmt. Das Ganze nicht
mehr als eilf Zeilen.
Michel Angel0's gegen Francia,
die Bemerkung des Papstes über
den Sinn der Geberde, die seine
Figur zeige und wegen des
Attributes derselben (Buch oder
Schwert). Ausserdem über den
Aufstellungsort des Monumentes,
den Preis desselben und die
Arbeitsdauer. Schorn (pag. 298,
n. 68) glaubt diese Abweichungen
daher erklären zu müssen, weil
Vasari zur zweiten Edition
"vielleicht genauere Erkundi-
gungen eingezogen hatte". Man
braucht aber nur u ns e r e n Autor
aufzuschlagen, um die alleinige
Quelle dieser Aenderungen zu
entdecken, nämlich XXXII und
LXVIII. Hier haben wir einen
Fall, wo Vasari den Condivi
nicht nur zur Vervollständigung
seiner in der ersten Ausgabe
befindlichen Nachrichten benützt,
sondern dessen Berichte sogar
an Stelle der eigenen, früher
gebrachten, setzte.
Pag. 187. da' Bentivogli
guardaroba. Beibehalten.
Pag. 188. Mentre da San
Gallo (189). Dies schildert die
zweite Ausgabe bedeutend weit-
läufiger. Zuerst Bramante's Ver-
such, den Papst zurVerschiebung
der Arbeiten am Grabmale zu be-
wegen, weil es ein übles Vorbe-
deuten sei, um MichelAngelo, der
das Fresco nicht verstünde, beim
i Papste um den Credit zu brin-