SUPPI
EMENT DES
TICCIATI.
Derselbe Papst liess auch durch San Gallo den Palast des
Hauses Farnese' errichten, und als die Gesimskrönung der
Facade vollendet werden sollte, wollte er, dass Michel Angelo
dazu das Modell mache, welches dann auch zur Billigung Aller
ausgeführt wurde, in einer Weise, dass man es für das Schönste
erachtete, welches unter den Antiken und Modernen bis in jene
Zeit zu sehen gewesen. Und nach dem Tode des San Gallo wurde
ihm die ganze Leitung jenes Baues übertragen und er vollendete
in der Facade das grosse Fenster, welches über der Thüre sich
befindet, sowie das Wappen des Hauses Farnese. Desgleichen
vollendete er den inneren Hof des ersten Geschosses, in einer
Art, dass er für den schönsten gehalten wurde, den man in
Europa sehen könne. Dem Saale verlieh er eine grössere Form
und besorgte die übrigen Bequemlichkeiten und Zierden des
Palastes, welche alle seines Verstandes würdig ausgefallen sind.
In keinem geringeren Grade, als er sich mit Paul lll.
gestanden hatte, begegnete ihm Achtung und Zuneigung von
Seite Julius' Ill. Nachdem dieser die Errichtung zweier Grab-
mäler aus Marmor in San Pietro_a Montorio nach der Zeichnung
Balustrade. Theilweise war die sogenannte Gradinata und das Museum damals
noch Project. Die beiden Lövtten an der Stiege, gefunden bei der Kirche
Sau Stefano del Cacco, wurden unter Pius lV. (1559-4565) an die Stelle
gesetzt, wo-sie sich jetzt befinden. Das Museum wurde unter lnnocenz X.
(11344-1655) gebaut.
1 Was hier über den Antheil Michel Angela's an dem Baue des
Palazzo Farnese gesagt wird, ist ziemlich oberflächlich. Eingehender spricht
über diesen Gegenstand Vasari l. c. 231 und im I. Capitel der Einleitung.
Burcklzardt (l. c. pag. 330) bemerkt mit Recht, dass'Michel Angele sich
nirgends mehr so völlig an das Alterthum angeschlossen habe, als in den
dem Marcellus-Theater xiachgebildeteti Palasthallen. Bewunderungstßrürdiggross
ist das grosse Hauptgesims des Palastes. Eingehend behandelt den Palazzo
Farnese Le Tarouilly a. a. O. Text, pag. 259-319, Tafel n6-13g.
Cardinal Alessandro Farnese (später Papst Paul lll.) begann um 1530
den Bau auf dem Campo di Fiore unter Leitung des Architekten Antonio
da San Gallo. 1534 war der Bau schon zu einer gewissen Höhe gekommem
Für das grosse Hauptgesimse erölfnete Paul lll. eine Art Concurs, an dem
Perino del Vaga, Fra Sebastiano del Piombo, Michel Angele und Giorgio
Vasari Antheil nahmen. lm Jahre 1547 erhielt Michel Angelo den Auftrag,
das Gesimse nach seinem Entwurfe auszuführen. Um diCSClbC Zeit nahm
auch Vignolzb der ein bescheidenes und fast kümmerliches Leben führte, an
diesem Raue Antheil.