Volltext: Die niederländischen Schulen im herzoglichen Museum zu Braunschweig (Bd. 2)

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in seiner ganzen Vortragsweise durchaus den Eindruck eines 
Üriginales macht, wird durch den Stich immerhin die Urheber- 
Schaft des Vinckboons bestätigt. 
Ferner liegt ein Stich von N. de Bruyn vor, welcher 
eine ganz ähnliche Kirmess, gleichfalls nach Vinckboons, dar- 
stellt; dieser Stich wieder stimmt ganz genau mit einem, leider 
stark verputzten Gemälde der Kunsthalle in Hamburg (N0. 125.) 
überein, welches ebenfalls und zwar attgenfällig mit vollem 
Rechte den Namen des Vinckboons trägt. Ein grosser Theil 
der Darstellung dieses Bildes und des De Bru_vn'schen Stiches, 
viele Figuren, Gruppen u. s. w. sind ganz genau wie auf dem 
hiesigen Bilde, so dass also auch hieraus für das letztere eine 
Bestätigung der Urheberschaft des Vinckboons sich ergiebt. 
Da der De Bru_vn'sche Stich die Jahreszahl 1602 trägt, so ist 
anzunehmen, dass das Hamburger Bild, welches diesem als 
Vorlage gedient hat, vor dieser Zeit gemalt ist. Das hiesige 
Gemälde von 1608 ist also eine mindestens 6 Jahre jüngere 
Wiederholung, der jedoch durch die gemachten Veränderungen 
und den mehr als doppelt so grossen Maasstztb die volle Be- 
deutung eines Originals gesichert ist. 
Eine Kopie oder richtiger eine mehrfach veriixiderte Wieder- 
holung dieses Bildes von 1608 belindet sich im Museum zu 
Antwerpen (No. 495.) als Original. Dieses Exemplar ist jedoch 
sehr iiusserliclt gemacht, in den Schatten durchweg sehr ge- 
dunkelt und mit dem hiesigen Bilde nicht vergleichbar; es 
Statrntnt aus dem erzbischöHichen Palaste zu Antwerpen. Der 
Katalog irrt jedoch, wenn er angiebt, dass nach diesem Gemälde 
der Stich von N. de Bruyn gemacht sei; er hätte statt dessen 
dasselbe mit dem Stich von Bolswerd in Verbindung bringen 
müssen. 
Auch besitzt das Museum zu Brügge eine schlechte, be- 
SOnders im Hintergrunde veränderte und um die Hälfte ver- 
grösserte Kopie des hiesigen Bildes, welche den Namen 
P. Breughehs (des jüngeren), jedenfalls irrigerweise, tragt. 
Endlich ist diese Darstellung, wie mir von zuständigstei" 
Seite mitgetheilt wurde, auch in einem grossen gewirkten 
Teppich ausgeführt worden, der in einem der Vorzimnter zu 
den Gemiichern des Kaisers in der Hofburg zu Wien auf- 
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