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Petex
Paul Rubel
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zeugen kann, gleichviel 0b diese Stücke von ihm selbst oder
nach ihm von van Dyck gemalt sind. (Vergl. Bd. I. S. 28819.)
Auch sind in der Schule von Rubens Gegenstände, wie das vor-
liegende Bild sie darstellt, gemalt worden, was unter andern
das Gemälde des Jakob Jordaens in Brüssel (N0. 220.), an
dessen Echtheit nicht zu zweifeln ist, darthut. Aber 0b Rubens
eine so wenig geistvolle Zusammenstellung, wie man sie hier
Sieht, je hat machen körlneti, möchte kaum anzunehmen sein.
Auch die Darstellung selbst, zwar gewandt und tüchtig, ist
doch nicht so durchgeistigt und frisch, wie man es bei Rubens
zu finden gewohnt ist.
Max Rooses (Geschiedenis. S. (348) wollte das Bild dem
Willem Gabron zuschreiben, indem er fand, dass es dem
im herzoglichen Museum befindlichen Gemälde desselben
(N0. 868.) „sprechend gleicht." Allein wenn die beiden Bilder
nebeneinander vor das Auge gestellt sind, zeigt sich, dass dies
nicht der Fall ist; die Pinselführung wie die malerische Be-
handlung sind durchaus verschieden.
In der Minutolischen Sammlung, früher zu Liegnitz und
jetzt zu Friedersdorf bei Laubatt, behndet sich nun ein Bild,
welches als Gegenstück des vorliegenden ausgegeben und in
dem Kataloge (Il. S. 262 N0. 5371.) folgendermassen beschrieben
ist: „Ei7z Yilrrlz mit kzuzsfvuller Decke um! Friirlzlczz. Geistvolles
und wirkungsreiches mit seltener Bravour gemaltes Bild. Die
Decke ein Meisterwerk täuschendet" Darstellung. Auf Leinw.
83 cm h. 1 m. 25 cm br. Das Gegenstück beHndet sich in
der herzoglichen Gallerie zu Braunschweig." Dies Bild führt
den Namen Chevalier de Malte. Aber diese Benennung
ist, wie in Erfahrung gebracht werden konnte, nicht eine ur-
sprüngliche und beglaubigte, und sie erregt angesichts andrer
KVerke des Maltese Bedenken.
In Schleissheim namentlich, wo der Künstler F rancesco
Maltese genannt wird, befinden sich zwei Gemälde von ihm
ähnlichen Inhaltes (N0. t I43f4.), doch sind dieselben viel bunter, ja
unruhig und schreiend gehalten und die Glanzlichter sind sehr
pastos aufgesetzt; auch haben sie, selbst nicht einmal entfernt nur,
ein niederländisches Ansehen. Ein grosses Stück im Provin-
zial-Museunt zu Hannover (No. 145.) hat annähernd denselben
Riegel U. j