Volltext: Die niederländischen Schulen im herzoglichen Museum zu Braunschweig (Bd. 2)

Die vlämische Schule: 
Sebastian Vrancx. 
CS muss also Vrancx schon vor 1597 nach Italien sich begeben 
haben. Dass er daselbst auch fleissig Studien gemacht hatte, 
die er später verarbeitete, bezeugt eine schöne Zeichnung von 
ihm, die das Museum besitzt, die eine yYev-bsttlzätzgrkei! auf dem 
Lande in Üzzlielz" darstellt und 
V41! 
bezeichnet ist; sie ist hinten schwarz angerieben und die Um- 
risse sind durchgedrückt, so dass sie also als Hülfszeichnung 
zur Anfertigung eines Gemäldes gedient hat. Im Jahre 1611 
Ward Vrancx Mitdekan, 1612 Oberdekan und 1616 Schatzmeister 
der Gilde. (Ligg. I. S. 474. 483. 526.) Aus seinem Grabstein 
in der Klosterkirche von Unsrer-Lieben-Frauen-Brüderschaft 
geht hervor, dass er am 19 Mai 1647 gestorben ist; er wird 
darin als „Constschilder, Deken van de Violier. Wyckmeester" 
und „Capiteyn" bezeichnet. (Verzameling der grafschriften etc. 
V- S. 275. und danach Ligg. II. S. 185.) Unter seinem Bild- 
nisse, welches Sch. a Bolswert nach van Dyck gestochen hat 
(Wibiral, Uiconographie d'Ant. van Dyck etc. Leipzig. 1877. 
N0.  wird er „C0hortis civium Antwerp. Ductor" genannt. 
Sein vornehmlichster Schüler war Peeter Snayers, der 
ausgezeichnete Schlachtenmaler, der etwa 20 Jahre jünger war, 
als er. 
Das eigentliche Feld für die Kunst des Sebastian Vrancx 
war die Landschafts- und Schlachtenmalerei, doch war er 
keinesweges einseitig. Die erwähnte hiesige Zeichnung schon 
und namentlich die nach ihm von Peter de Jode gestochenen 
hßwclllezzllilzler" zeigen ihn als gewandten Figurenzeichner 
überhaupt. Dass er selbst im Idealen nicht unglücklich war, 
lehrt seine „lz. Lzzcia", die Corn. Galle der ältere gestochen 
hat. Selbst in der Architekturmalerei versuchte er sich, wie 
die Ansicht der nßlvzitclerpencz- ßszritezzleirclze" in Wien (II Stock, 
Name, 
nur der letztere 
als Stecher. 
aber 
allerdings 
der 
nicht mit 
Bezeichnung
	        
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