Volltext: Die niederländischen Schulen im herzoglichen Museum zu Braunschweig (Bd. 2)

Die vlämische Schule: 
Sebastian Vrar 
Richtung nicht in gleichem Maasse: sie entwickelt sich viel- 
mehr seit jener Zeit in einer sich viel enger und wahrer an 
die Natur der wirklichen Farben lehnenden Weise. Und 
namentlich ist es ja gerade Esaias van den Velde, der hier 
eine bedeutende Stellung einnimmt und in seinen Werken die 
grössere Mannigfaltigkeit der Farben und Töne anstrebt. 
(Vergl. Bd. I. S. 4x.) 
Aber nicht allein, dass das Bild der vlärnischen Schule 
angehört, es weist auch deutlich auf einen bestimmten Meister, 
auf Sebastian Vrancx hin. Man kann hierbei fast von dem 
Vergleiche mit auswärts befindlichen Werken dieses Meisters 
absehen, doch mag auf die mit dem Namen „S. Vrancx" be- 
zeichnete "Pliznzlerzznegr einer Dorfes" im Museum zu Rotterdam 
(N0. 323.) hingewiesen werden, die eine ganz nahe Verwandt- 
schaft mit dem vorliegenden Stücke hat. Man bgaucht zunächst 
nur das hiesige, mit dem Monogramm des Meisters bezeichnete 
kleine Bild, welches ja ehedem irrigerweise auch den Namen 
des Esaias van den Velde trug, zum Vergleich heranzuziehen. 
Der Gedanke der Komposition  rechts und links Baum- 
gruppen, in der Mitte der nach hinten sich ziehende Weg  
ist auf beiden Bildern der gleiche; ebenso die Art der Be- 
handlung des Baumschlags in Hinsicht der Zeichnung, Farbe 
und Pinselführttng, sowohl nach der starken wie nach der 
schwachen Seite hin; ferner die Anlage der Töne und Farben, 
wenn auch auf dem kleinen Bilde eine erhebliche Milderung 
der altgewohnten Zusammenstellung von braun, grün und 
blau oder graublau bemerklich ist; endlich die Zeichnung der 
Figuren und Pferde selbst, wobei man allerdings genau be- 
rücksichtigen muss, dass ein Theil derselben auf dem kleineren 
Bilde durch Ueberrnalung etwas gelitten hat. 
Eine weitere, sehr überzeugende Bestätigung der Urheber- 
schaft des Vrancx liefert aber dessen  Im" Viwltt" 
unweit Herzogenbusch, welches Michael Snyders gestochen 
hat. Dieser seltene, im herzoglichen Museum vorhandene Stich 
zeigt eine ganz ähnliche Anlage des Mittel- und Hinter- 
grundes: hügeliges Land mit einer fernen Stadt, viereckigent 
Thurm, Mühle und Galgen: ferner zeigt er bei Pferden und 
Reitern vielfach dieselben Formen. Haltungen und Bewegungen,
	        
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