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dings ein etwas älterer, und ein diesem eng verwandter Künst-
ler. Eine ungefähre Vorstellung seiner Entwickelung können
einige sichere Werke Hendrik's, namentlich die mit seinem
Namen bezeichnete „Anbetung der Könige" in München,
(N0. 683.) und die fünf Stücke im Belvedere und in der
Akademie zu Wien ermöglichen.
Die drei Bilder im Belvedere (II St. II. N0. 71 bis 73.) sind
ohne Zweifel zusammengehörige Stücke, Landschaften mit
einem figürlichen Vorgeinge und zwar mit einer "Predzgt (im
julzanncs" (No. einem nßtzrzzzlzerzzgen Saznarücr" (N0. 72.)
und einem "Uzristzzs auf dem PVEgc nach Emaus" (No. Auf
dem ersten derselben beiindet sich links im hohlen Baume
über Johannes dem Täufer die Eule offenbar als Ktinstler-
zeichen, und man wird also alle drei Bilder als echte und
beglaubigte Werke des Meisters mit der Eule ansehen müssen.
Die Kompositionen derselben sind mit Geist phantastisch ge-
ordnet. In der Landschaft erscheinen die drei Töne, welche
die vlämische Landschaftsschule später so bestimmt bezeichnen,
noch nicht entwickelt, sie gehen noch durcheinander und im
Vordergrunde ist für den Baumschlag sogar ein dunkles Grün
angewendet; auch ist die blaue Ferne noch nicht klar ausge-
sprochen. Die Zeichnung des Baumschlages neigt zur späteren
Feinmalerei der vlämischen Landschaften, die Felsen sind breit
behandelt, die Figuren noch sehr mittelalterlich und dabei
schwach. Der Eindruck der Bilder ist ganz eigenthümlich
bedeutend, aber er wird durch die beiden in der Akademie
befindlichen Stücke noch erheblich übertroffen. Auch diese
beiden Bilder, ein „Zug zur Kreuzigung" (N0. 340.) und eine
"Pmügz des folzrlvznes" (No. 343.) haben die Eule, augenfallig als
Künstlerzeichen. Während nun auf No. 340 die Figuren noch
in der Art der drei Bilder im Belvedere gehalten sind, er-
scheinen diejenigen auf No. 343 sehr entwickelt und durch-
gebildet, und zwar in Folge des Studiums von Dürer und den
Italienern. Ein Landsknecht ist ganz Dürerisch, das Gewand
des Johannes erinnert fast an Squarcione. Dem entspricht
auch die Landschaft, die auf No. 343 erheblich entwickelter
ist, durchgeführter in der Zeichnung und reicher in den Tönen.
Auf No. 340 ist der Vordergrund, wo ein riesiger phantastischer