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Die holländische Schule:
Die Blumen-
und Stil
lebenmaler.
Diese beiden Gemälde trugen früher einen andern Namen.
Das grössere, No. 876, hiess bei Eberlein (II. Gall. No. 109.)
Johann Davidsz de Heem, und das andere wurde 1778 unter
demselben Namen erworben. Beide Stücke aber dürften für
diesen grossen Meister doch nicht bedeutend genug sein, und
die Bezeichnungen dürften auch beurkunden, dass dessen
Name hier nicht am Orte war. Denn er pflegte sich „J. D.
D. Heem" zu zeichnen. Aber die Frage, wem dieselben denn
nun zugehören, ist, trotz der Klarheit dieser Bezeichnungen,
nicht mit Sicherheit zu beantworten, wenigstens für jetzt nicht.
Die Verhältnisse der Künstlerfamilie de Heem sind, so-
weit Ueberlieferung und urkundliche Mittel dazu in den Stand
setzten, neuerdings von Th. van Lerius bearbeitet worden.
(Biographies cfartistes anversois. I. S. 213-264. Antwerpen 1880.)
Danach gab es vier David, zwei Jan und einen Jakob de
Heem, deren Lebensumstände aber zum Theil noch im
Dunkeln liegen.
1) David I. von Utrecht, der später nach Antwerpen ver-
zog; er wird in die Zeit von 1570-1632 gesetzt. Diesem David
schreibt Lerius (S. 215.) das kleinere der hier vorliegenden
Bilder zu, No. 875.
2) David II., des vorigen Sohn; er liess sich 1668, jeden-
falls in höherem Alter bereits, bei der Lukasgilde zu Utrecht
einschreiben.
3) Jan I. Davidsz, der zweite Sohn David's I., um 1600
zu Utrecht geboren und gestorben zu Antwerpen im Winter
1683 auf 84. Er ist der berühmteste von allen Malern des
Namens de Heem. Schon mit seinem Vater war er nach
Antwerpen gekommen. Er wurde dort 163516 Meister in der
Lukasgilde und 1637 städtischer Bürger. (Liggeren. II. S.
Im Jahre 1669 liess er sich bei der Gilde in Utrecht einschreiben
(Kramm. III. S. 654.), kehrte aber später wieder nach Antwerpen
zurück. Nach Houbraken (I. S. 212.) floh er vor den in das
Stift Utrecht einfallenden Franzosen, doch giebt Sandrart
(II. S. 313.) als Grund der Uebersiedelung nach Antwerpen,
wie es scheint sehr glaubwürdig, an, "dass man alldorten die
seltsame Früchte von allerley grossen Pflaumen, Pfersingen"
u. s. w. „in bässerer perfection und Zeitigung haben könte."