Volltext: Die niederländischen Schulen im herzoglichen Museum zu Braunschweig (Bd. 2)

Jan van Hughtenburgh. 
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Houbraken (III. S. 251.) giebt Nachrichten über diesen 
Künstler, die bis zum Jahre 1711 reichen, die aber zum Theil 
neuerdings in Zweifel gezogen oder sogar berichtigt wurden. 
Gegen das Geburtsjahr 1646 konnte allerdings etwas Bestimmtes 
bisher nicht vorgebracht werden, auch scheint die Angabe, 
dass er „0mtrent den Jare 1667" nach Italien gereist sei, sich 
nicht wohl anfechten zu lassen. Dagegen lässt sie sich dahin 
näher bestimmen, dass er in diesem Jahre bereits zu Paris, 
wohin er von Rom aus nach dem Tode seines älteren Bruders 
Jakob sich begab, war. Hierüber haben wir sein eigenes Zeugniss. 
In der Vorrede zu den nßatrzilles gagnäes pur [z Prinre Eugäzze etc." 
(Haag 1725.), worin er so werthvolle Mittheilungen über die 
Grundsätze seiner Kunst giebt, sagt er, "dass er seit dem Jahre 
1667 die Ehre gehabt hat, zu den Gobelins berufen worden 
zu sein, um dort an den Zeichnungen für die königlichen 
Wirkereien, unter Leitung von Le Brun und van der Meulen, 
.  . mitzuarbeiten u. s. w." Er muss danach schon eine gewisse 
Zeit vor dem Jahre 1667 nach Italien aufgebrochen sein. Seine 
Rückkehr in die Heimath, wohin, wie er sagt, ihn die Vater- 
landsliebe gezogen, aber erfolgte nicht wie Houbraken sagt, 
„op't laatst van 't Jaar 1670". Dieser Zeitpunkt ist zu spät ge- 
griffen, denn, wie Willigen (S. 184.) rnittheilen konnte, liess 
sich Hughtenburgh bereits am 1o Januar 1670 bei der reformirten 
Gemeinde seiner Vaterstadt Haarlem als Mitglied einschreiben, 
und am 7 Oktober desselben Jahres machte er bereits Hochzeit. 
Er war da erst 24 Jahre alt. Dass er aber wirklich nicht schon 
älter gewesen und also wirklich 1646 geboren war, dürfte der 
Umstand beweisen, dass er erst 1733, also 87 Jahre alt, starb: 
ein Alter, dem man doch ohne bestimmte Anhaltspunkte 
weitere Jahre nicht wohl zulegen darf. Gool (II. S. 414.), welcher 
die Nachrichten Houbraken's fortsetzt, ist die älteste Quelle 
für die letztere Angabe. 
Das erste der hier vorliegenden Bilder wurde 1738 erworben 
und mit dem Vermerk „unvergleichlich gemahlet und von 
seiner besten Manier" in das handschriftliche Verzeichniss von 
1744 eingetragen; leider hat sich jedoch der Gegenstand der 
Darstellung nicht bestimmen lassen. Das andere Stück, Welches 
zur Reinikdschen Stiftung gehört, zeigt eine Vortragsweise, die
	        
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