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Die vlämische Schule:
Frans Pourbus der ähere.
Frans
ältere,
Pourbus der
1 545-1581.
102. "Der Mann
Bez. 1. oben:
N0.
Figur.
m i! dem
Glzzse";
Bildniss in halber
und
dem
entsprechend r. oben:
zTlTAs 30.
5
Unter dem Namen des Floris im Jahre 1814 aus Paris
hierher gelangt (S. wurde dies ausgezeichnete Werk be-
reits in dem Papeschen Verzeichnisse von 1836 als ein Werk
Fran z Pourbus des älteren aufgeführt. Diese Bezeichnung
ist auch beibehalten worden, nur dass in den Blasiusschen
Katalogen der Beisatz „der ältere" weggelassen ist. Man wurde
nothwendig dazu geführt, den Namen des Floris von diesem
Bilde zu trennen, denn dieser Meister starb 1570, und das
Bild trägt die Jahreszahl 1575; auch ging man nicht fehl, es
dessen Schüler Franz Pourbus dem älteren zuzueignelt. Den
Beweis für die Richtigkeit dieser Bezeichnung kann ein nmiizzn-
lzkkes Bilrlrzzlvs" von der Hand des letzteren in Brüssel (N0. 268.)
liefern, dessen ganze Behandlungsart durchweg dem hiesigen
Bilde eng verwandt ist, und das auch sonst noch treffende
Uebereinstimmungen zeigt. Die eigenthümlich gedrängte Stel-
lung der Finger, die hier das Glasgefäss halten, kommt auch
dort an der linken Hand vor; selbst der eingezogene Hüftgurt,
die etwas hohen Schultern und der kurze Hals, die hier cha-
rakteristisch sind, finden sich dort: lauter Uebereinstimmungen,
welche denselben Künstler bekunden. Das Brüsseler Bild ist
von 1573, also nur zwei Jahre älter, als das hiesige; die enge
künstlerische und technische Verwandtschaft erklärt sich also
leicht. Auch ein "vziinzzlzklzes Büdizzlvs" in der Sammlung der
Wiener Akademie (N0. 358.) dürfte als ein Beweis der Richtig-
keit der Benennung des vorliegenden Bildes anzusehen sein:
die Auffassung, die eingezogenen Hüften, die etwas hohen
Schultern, die Behandlungsweise und andres stimmen mit