Rombouts.
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kundlichkeit eigen war. Indessen lässt sich das Dasein eines
Malers dieses Namens doch urkundlich nachweisen. Aus den
Listen und Rechnungen der Lukasgilde zu Haarlem hatte
Willigen (S. 252.) ermittelt, dass ein Gilles Rombouts 1652 als
Meister in diese Gilde trat, dass 1656 und 1657 ein Lambert
Hendriks van Straaten sein Schüler war, dass er 1661 heirathete
und 1663 einen Sohn taufen liess. Der Name Gilles kommt
nun aber auch in der Form Gillis, Jelis, Jillis, Jilles und selbst
Zilles vor. Wie nachdrücklich man auch einwenden möge,
dass Gilles doch die niederländische Form für Aegydius und
Jilles die für Gilbert sei, dass also beide Namen verschiedene
seien, so wird man sich doch mit der Thatsache abfinden
müssen, dass Gilles und Jilles bisweilen nur verschiedene
Schreibweisen eines und desselben Namens sind. Hierfür
spricht das Zeugniss niederländischer Sprachforscher, die ich
befragt habe, es spricht dafür Fr. Halma's grosses französisch-
vlämisches Wörterbuch (Haag und Leyden 1781.) und andere
Handbücher; endlich aber bestätigt J. van Vloten in seinem
Buche „Nederland's Schilderkunst" (S. 262.) „die Gleichheit
beider Vornamen Gillis und Jillis" in Bezug auf den vor-
liegenden Fall ganz ausdrücklich. Danach wird man an-
nehmen müssen, dass der Maler Gillis Rombouts, der in den
Haarlemer Künstlerregistern nach 1650 vorkommt, eine und
dieselbe Person mit jenem J. Rombouts ist, von welchem sich
ein bezeichnetes Bild ehedem in Rotterdam befand und von
dem das Museum zu Berlin noch jetzt zwei bezeichnete Stücke
besitzt; denn diese Stücke stimmen in ihrer allgemeinen Er-
scheinungsweise mit den Arbeiten anderer Haarlemer Land-
schafter jener Zeit wohl überein.
Was den genannten Schüler des Haarlemer Gillis, Lam-
bert Hendriks van Straaten angeht, so wird derselbe nicht
mit dem Landschaftsmaler Hendrik van Straaten zu ver-
wechseln sein. Denn die Handbücher geben das Geburts- und
Todesjahr dieses Hendrik van Straaten zwar verschieden,
jedoch immer so spät an, dass er nicht 1656 schon in die
Lehre getreten sein kann; aber freilich die Quellen dieser
Angaben sind ganz dunkel, Versteigerungskataloge u. dergl. m.,
und schon Füssli bemerkte, dass „sein Geburtsjahr, wohl zu
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