Volltext: Die niederländischen Schulen im herzoglichen Museum zu Braunschweig (Bd. 2)

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Die holländische Schule: 
VIII. 
Die Landschafts- 
und Thiermaler 
Ich möchte glauben, dass sich aus den Papieren des Staats- 
Archives in Berlin, wo die älteren Akten der Kunstakademie 
und, wenn ich nicht irre, auch diejenigen der Hofverwaltung 
sich befinden, noch manches zur niederländischen Kunstge- 
schichte des siebzehnten Jahrhunderts, und damit gewiss auch 
über Abraham Begeyn ermitteln liesse. Der grosse Kurfürst, 
welcher, wie bekannt, persönlich Holland sehr nahe stand, 
hatte verschiedene hölländische und auch einige vlämische 
Künstler nach Berlin berufen, und sein Sohn Friedrich hatte 
ihm hierin nachgeeifert. So waren zwischen 1640 und 17i3 
eine Menge niederländischer Maler in Berlin, dauernd oder 
vorübergehend, thätig, über welche sich gewiss noch Nachrichten 
werden ans Licht fördern lassen. Ich nenne hier nur die Namen 
einiger Meister, welche durch Werke im hiesigen Museum 
vertreten sind: Hendrik de Fromantiou, Ottomar Pllliger, 
Willem van Royen, Wallerant Vaillant, R. Nooms- 
Zeemann, die beiden Terwesten Augustin und Matthäus, 
Karl Silva du Bois, C. A. Begeyn und Michael Carree. 
Sicher wird man auch noch eine Reihe von Werken dieser 
und anderer niederländischer Künstler in den königlichen 
Schlössern zu Berlin, Potsdam und Charlottenburg nachweisen 
können. Vielleicht gefüllt es einem meiner geehrten Fachge- 
nossen in Berlin, sich dieser Angelegenheit anzunehmen. 
Ueber C. A. Begeyn's Werke  grössere Malereien, Staiielei- 
bilder und Zeichnungen  sowie auch über Stiche nach ihm 
geben die genannten Schriftsteller, sowie auch Kramm (I. S. 69.) 
Auskunft; seine eigenen Radirungen, 10 an der Zahl, sind von 
Ph. van der Kellen (Le peintre-graveur holl. etc. S. 13 ff.) 
beschrieben. In den meisten dieser Werke zeigt er sich seinem 
Altersgenossen Nikolaas Berchem verwandt, und die kunst- 
geschichtlichen Bücher pflegen ihn auch der Gruppe, als deren 
Haupt Berchem anzusehen ist, einzureihen. Doch ist er, wie 
schon bemerkt, kein einseitiger oder ausschliesslicher Nach- 
ahmer oder Nachfolger dieses Meisters.
	        
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