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ländische Schule:
Die hol
VIII.
Die Landschafts-
und Thiermaler.
Eine andere Frage aber ist die, ob das Bild von Begeyn
wirklich herrührt oder doch herrühren kann? Abraham
Cornelisz Begeyn, der schon vor 1659, wie das Bild von
ihm in Brüssel (N0. 114.) darthut, in Neapel gewesen sein
muss (vergl. W. Burger, II. S. 287.), hat allerdings in seinen
Landschaften oft einen italianisirenden oder gar italienischen
Charakter, und er folgt zugleich auch der Berchem- Weeniiäschen
Gruppe, besonders im Vortrag der Figuren und Thiere. Ein
Theil dieser Bilder, wie z. B. das genannte Stück in Brüssel,
sowie die in Berlin (N0. 889.), in Göttingen (Universität N0. 45.)
und in Wien (Liechtenstein N0. 1294.) haben daher keine
unmittelbaren bestimmten Beziehungen zu dem vorliegenden
Gemälde, durch welche dasselbe beglaubigt werden könnte.
Und dies mag erklären, dass W. Bode zu der Meinung gelangte,
dies Stück rühre nicht von Begeyn her, es gehöre viel-
mehr dem Jan van Meer dem älteren von Haarlem zu.
(Zeitschr. f. bild. Kunst. 1869. S. 348. 351.) Ohne auf das Für
und Wider dieser letzteren Benennung, für den Fall dass das
Bild dem Begeyn abgesprochen werden müsste, einzugehen,
erscheint es doch beachtenswerth, dass in dem mit dem Namen
und der Jahreszahl 1660 bezeichneten "Sieinbrzzclzi, im Haag
(N0. 8d.) sehr bestimmte Züge der Verwandtschaft mit dem
vorliegenden Bilde sich zeigen: die breite, sichere Behandlung
der Figuren, der Charakter des Baumschlags, der warme gelb-
braune Ton und die eigenthümliche Art der Perspektive. Und
ferner bieten sich mehrere Vergleichspunkte von Bedeutung
zwischen dem vorliegenden und dem andern hiesigen Bilde
von Begeyn, welches sogleich zu besprechen ist, dar; hier wie
dort öffnet sich zwischen den Bäumen eine Durchsicht, hier
wie dort wird man in der Ferne, im Baumschlag und in den
Stämmen dieselben Töne linden und wird auch in dem Auf-
setzen breiterer Flächen in anderen Tönen, namentlich an den
Stämmen, ein Zeichen derselben Behandlungsart erkennen.
Auch eine hier befindliche Zeichnung, eine schöne „ Waltiland-
sallaft," in Tusche muss ich anführen; sie ist „C. A. Bega"
von welcher Abweichung weiter unten bezeichnet und trägt
auf der Rückseite die Worte „buyten Kleef". Diese, sowie