362
Die hol
ländische Scl
lule:
VIII.
Die Landschafts-
und
Thiermalex
sache, dass er lange Zeit zu Rom im Anschluss an seinen, etwas
älteren Zeitgenossen Claude Lorrain (1600-1682.) arbeitete, so
werden die sicheren Nachrichten über ihn erschöpft sein.
Das erste und das dritte der hier vorliegenden Bilder sind
bei Eberlein (II. Gall. N0. 81 und Vll. Cab. N0. 60.) als WVerke
des Claude Lorrain verzeichnet, jedoch trägt das letztere schon
lange, spätestens seit Pape, 1836, den Namen des Swanevelt.
Hiergegen, wie gegen die Benennung des mittleren Bildes, das
sich nicht bei Eberlein findet, aber, soweit man zurück ver-
folgen kann, auch immer diesen Namen führte, wird sich nichts
erinnern lassen, da beide Werke der Art dieses Meisters durch-
aus entsprechen. Die Ueberlieferung stimmt also hier mit den
künstlerischen Eigenschaften überein.
Anders ist es mit dem ersten Stücke, N0. 739, welches bis
jetzt unter dem Namen des Claude Lorrain gegangen ist,
nur dass man es zu Fontainebleau, wohin es während der Fran-
zosenzeit geschleppt war, eine „belle copie" nach diesem Meister
nannte, und dass die Pape'schen sowie der letzte Blasiussche
Katalog ihren Zweifel an der Echtheit des Werkes durch Bei-
setzung eines F ragezeichens andeuteten. Diese Zweifel sind
aber vollkommen gerechtfertigt. Denn wenn auch die Kom-
position und der stylistische Charakter des Bildes der Weise
des grossen lothringer Meisters im allgemeinen entsprechen,
so thut dies doch nicht die stoffliche Darstellung, der Vortrag.
Man vermisst hier besonders jene wundervolle Klarheit, die
den echten Werken des Claude Lorrain. eigen zu sein pflegt,
und sieht mit einigem Befremden die so stark gedunkelten
Stellen, namentlich im Baumschlage, des vorliegenden Bildes.
Hierzu kommt, dass man in der linken unteren Ecke ein
Monogramm bemerkt, welches diese wunderliche Form hat:
und welches auch seiner sonstigen Erscheinung nach die An-
zeichen der Fälschung oder doch der Unechtheit besitzt. Etwas
tiefer, nach dem untern Bildrande zu, liest man noch in matter