Volltext: Die niederländischen Schulen im herzoglichen Museum zu Braunschweig (Bd. 2)

Reinier Zeeman. 
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Ein weiterer Grund zu der Annahme, dass er bereits 1652 
wieder in Amsterdam war, ist folgender; auf dem Titel der 
"Secsfiiclee" (B. N0. 39-46.) heisst es: „desseigner et graver 
par Remy Zeeman A0. 1652", was doch wohl auf der 
Reise nicht gut anging. Und dann stach er gemeinschaftlich 
mit M. Mozyn die  das Azlzzzimls M H. Trnzzgä", 
der am 7 August 1653 vor Scheveningen gefallen war. Dass 
er ebenfalls 1656 in Amsterdam anwesend war, geht aus dem 
Titel der Seestücke (B. N0. 23-30.) hervor: „quelque port de 
meer faits par Rn. Zeeman A amsterdam A0. 1656". 
Auch malte er in dieser Zeit und den nächstfolgenden 
Jahren fleissig. Die „Ansizlzt des Lou-zlre" in Paris (N0. 586.), die 
„Seesclzlaclzt vor Liz-tanzt: am I4 11mm 1053" in Amsterdam 
(N0. 256.), die nlzolländisalze Sfazilarzsfcht" in Kassel von 1659 
(Jahrb. d. k. preuss. Kunstsmlg. IV. S. XCVIII. N0. 70.) und 
das vorliegende Bild gleichfalls von 1659 sind beispielsweise 
hier anzuführen. 
Die eben genannte Jahreszahl scheint die Grenze seines 
NVirkens zu bezeichnen, wenigstens habe ich eine spätere nicht 
gefunden. Allein Bartsch erwähnt noch drei Blätter (N0. 152 
 154.), welche die Seeschlaehten vom Juni und August 1673 
darstellen, aber weder er, noch Weigel, noch sonst irgend 
Jemand hat diese Blätter gesehen; er stützt sich lediglich auf 
die Angaben des Verzeichnisses der Marcusschen Versteigerung 
vom Jahre 1770. Aber darf man diesem Verzeichnisse trotz 
seiner sonstigen Zuverlässigkeit hier unter solchen Umständen 
eine unbedingte Glaubwürdigkeit beimessen? Sind diese Blätter 
wirklich von Reinier Zeeman? Man wird dies bezweifeln 
dürfen, bis dieselben irgendwo noch einmal ans Licht ge- 
kommen sind. Indessen bleibt die Möglichkeit offen, dass 
er in hohen Jahren diese drei Blätter doch gemacht haben 
könnte. 
Es ergiebt sich also, dass Zeeman in Amsterdam ansässig 
war, dass er 1650 nach Frankreich bis ans mittelländisclte Meer 
und vermuthlich wohl auch nach Italien reiste, und dass seine 
Wirksamkeit in die Zeit von 1617 bis 1659 fällt. Nach Friedr. 
Nicolai (Nachrichten u. s. w. S. 69.) ist er auch „eine Zeitlang in 
Berlin gewesen." Seine Radirungen, deren künstlerische Vor-
	        
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