Die vlämische Schule:
van Valckenborgh.
Steevens d.
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Lukas van Valckenborgh erscheint in seinen Werken
als ein sehr erhndungsreicher und ausgezeichneter Meister,
der Aussichten eröffnet, welche die vlämische Landschafts-
malerei nach ihm, ausser in Rubens, nicht durchweg erfüllt
hat. (Vergl. I. S. 35.) Mannigfaltig reiche Gestaltungen von
Thal, Fluss und Berg, denen noch ein fesselnder Zug jener
kühnen Phantastik seiner Vorgänger, Joachim Patenier und
Hendrik rnet de Blesse, eigen ist, zeichnen seine Land-
schaften aus. Auch stellt er schon den Unterschied, den die
Landschaft im Wechsel der Jahreszeiten zeigt, dar, und er
schreckt da selbst nicht vor einem winterlichen Schneefall
(Belv. II St. III. N0. 49.) zurück. Sein Baumschlag ist schon
trefflich entwickelt. Die Behandlung ist meist breit gehalten,
doch sind die Figuren und die kleineren Sachen besonders im
Vordergrunde meist fein ausgeführt. In kleineren Stücken,
wie z. B. der „ Wäzldaßzszklzt mit dem Erzherzog Matlziezs" in Wien
hält er auch Baumschlag und PHanzenwerk feiner, doch
erreicht diese Feinheit bei weitem nicht jenen hohen Grad,
den man in Arbeiten des Sammet-Breughel und Andrer findet.
Steevens
Peeter
der
ältere,
4604"
420.
„D ie
Amalekiierscklacht."
630.
Landschaft."
"Kleine
No. 631. Desgleichen, Gegenstück zur vorigen Nummer.
Das erste dieser kleinen Bilder „dz'e Amalelezicrsclzlzzclztf'
trug schon in Salzdahlum (ll Gall. N0. 14.) den Namen Peter
Stephani oder Peeter Steevens. Neben den Beziehungen,
welche die Behandlung des landschaftlichen Theiles zu den
vlämischen Landschaften vom Ende des sechszehnten Jahr-
hunderts darthut, zeigt der {igürliche Theil im Vordergrunde
in Auffassung und Zeichnung die Art der vlämischen Akade-
miker. Man würde also das Bild etwa um 1580 oder 1590
setzen können. Andererseits aber sind die Massen der Heere
bereits in einer Breite dargestellt, die deutlich auf eine kolo-