Die vlämische Schule:
Lukas van Valckenborgh.
entstanden sein. Diese Entstehungszeit wiederum macht schon
äusserlich die Urheberschaft des Lukas van Uden unmöglich,
da dieser erst 1595 geboren worden ist.
Valckenborgh liebte diese Darstellung ganz besonders,
und er hat sie auch sonst mehrfach wiederholt, wenn auch
stets mit Veränderungen. So hat z. B. das schöne Stück in
der Liechtensteinischen Sammlung zu Wien (N0. 840.), welches
eine ganz ähnliche Komposition und dieselbe Art der Aus-
fuhrung zeigt, nur eine Wassermühle. Besonders beachtens-
werth ist aber die "Geöizgslztrzziscliaft mit Bzqgzuerk" im Belvedere
zu Wien (II Stock III. N0. da sie bereits dem Jahre 1580
angehört; sie hat links, drei Viertheile des Bildes einnehmend,
grosse Felsmassen, im Vordergrunde das Bergwerk, rechts den
Fluss mit grünen Bäumen und grauer Ferne. Auch die liebens-
würdige wsltzrlianszklzi" im StädePschen Institut zu Frankfurt
(N0. 119.) ist in Auffassung und Behandlung diesen Bildern eng
verwandt.
Von Lukas van Valckenborgh, der im Jahre 1566 vor
Alba aus Mecheln flüchtete und seitdem fast ununterbrochen
in Deutschland lebte, besitzt die Wiener Gallerie ausser dem
genannten Bilde noch 7 Stücke, die sämmtlich gleichfalls das
Monogramm des Meisters und eine Jahreszahl zwischen 1580
und 1590 tragen. Das Bild im StädePschen Institute zu F rank-
furt ist vom Jahre 1593. Zwei der hiesigen Stücke setzen die
urkundlich beglaubigte Wirksamkeit Valckenborghs bis 1596
fort, und berichtigen sonach die Angabe Kramm's (VI S. 1671.),
dass die "bekannten Werke des Meisters Jahrmarken bis 1594"
führen. Die Zeit von 1596 bis 1625, wo er angeblich gestorben
sein soll, ist durch kein Werk bis jetzt gefüllt, und es ist daher
vielleicht wahrscheinlich, dass sein Tod schon erheblich früher
erfolgt ist; doch steht hiergegen die bestimmte Angabe Sand-
rarfs (II. S. 272.), dass dieser "denselben noch Anno 1622 in
Nürnberg bey Leben gesehen" hat. Die meisten Nachrichten
über Lukas und die übrigen Valcltenborghis sind bei E. Neefs,
„Historie de la peinture et de la sculpture a Malines." I. S. 223 ff.
(Gent 1876.) zusammengestellt, doch giebt auch Ed. Fetis in
seinen „Artistes belges ä Petranger" II. S. 136 ff. (Brüssel 1865.)
ausführliche Mittheilungen.