iaen van der Werft".
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Das zweite Bild, das gßildlziss einer Obersten 71m Haken,"
gleicht in der Behandlung sehr einem nweilrlivlzm Brustbilde"
der Steengrachfschen Sammlung im Haag, und dürfte hierdurch
als echt bestätigt werden.
Attiffällig erscheint aber das vierte dieier Stücke, die
Wenn es nicht eine echte Bezeichnung trüge, würde man es
wohl kaum für ein XVerk des Adriaen van der W erff halten,
denn in der Sauberkeit der Ausführung, der Verschmelzung
der Töne und der Durchsichtigkeit der Farben steht es den
sonstigen Arbeiten des Meisters mehr oder weniger nach; auch
zeigt die Wahl der Farben und die Anordnung der Kissen
und Vorhänge noch nicht den späteren gebildeten Geschmack
desselben. Er hat es im Alter von 28 Jahren, in demselben
Jahre 1687, wo er Hochzeit machte, gemalt, und es kann des-
halb die Art und Weise seiner früheren oder ersten Epoche
zum Theil veranschaulichen; auf diesen Gesichtspunkt weist
schon das handschriftliche Verzeichniss von 1744 hin, welches
auch meldet, dass das Bild im Jahre 1737 erworben worden ist.
Der "Adrian" vertritt die spätere Art und Weise WerfFs
sehr ausgezeichnet und dürfte einem Bilde desselben Gegen-
standes in Paris (N0. 557.] erheblich überlegen sein. Er ist in
kleinem Umrisstich von der Frau Soyer-Landon in den
„Annales du musee etc." (II. Coll. Sect. anc. l. Taf. 71. Paris
1810.) mitgetheilt worden. der allerdings nur recht schwach
erscheint.
Hier muss wohl auch jener gbiissenden Magdalena" gedacht
werden, welche der Herzog Anton Ullrich, nach Houbraken
(lll. S. 399.), im Jahre 1709 zu Rotterdam persönlich von
Adriaen van der Wertl" erhielt. und welche 1792 von C. Schroe-
der gestochen worden ist. Dieselbe ist leider 1807 von den
Franzosen nach Paris entführt worden, wo ihre Spur verloren
gegangen ist. Zwar besitzt der Louvre ein Bild desselben
Gegenstandes (N0. 561.), aber dasselbe ist beträchtlich grösser
als jenes andere, welches nur 9 Zoll Breite und l Fuss Höhe
maass. auch soll das Louvrebild bereits von Ludwig XVI ange-
kauft worden sein.