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Die hol
ländische 5c?
ie Gattungsmalcr
melden übereinstimmend, dass das erste der vorliegenden Bilder
das nßzgelzc Büzinisx" des Meisters sei. Die zweite der darge-
stellten Persönlichkeiten, der Herr mit dem Federhut, wurde
früher nicht benannt, aber die BarthePschen Kataloge gaben
ihn für Adriaen's „Freund Terburg", die Blasiusschen für den
Bruder des Meisters aus. Lässt man diese zweite Persönlich-
keit nun auch ausser Acht, so bleibt doch die Frage, ob die
I-Iauptiigur Adriaen van der Werff selbst darstelle oder
nicht. Ich bin nach genauer Prüfung dahin gelangt, diese
Frage zu verneinen.
Das erwähnte „Sell2sz'l1ild11[ss" des Meisters in Amsterdam
von 1696 stimmt in der Aehnlichkeit mit dem von J. Hou-
braken gestochenen, Welches dem Werke A. Houbrakeifs bei-
gegeben ist, überein. lch habe eine Durchzeichnung des hie-
sigen Kopfes mit dem in Amsterdam eingehend verglichen und
ebenso natürlich den J. Houbrakeifschen Stich mit dem hiesigen
Bilde selbst, und habe gefunden, dass hier ein anderer Mann
dargestellt ist. Zwar ist der Werff in Amsterdam wohl etwas
älter, und er trägt keine Perrticke, so dass _die Vergleichung
etwas erschwert wird; aber die Nase ist anders gestaltet, das
ganze Untergesicht ist erheblich weniger breit und der Mund
viel schmaler. Diese einzelnen bestimmten Eigenschaften,
welche auch auf Houbrakcns Stich wiederkehren, schliessen
die Aehnlichkeit, die Möglichkeit, dass der Meister auch hier
dargestellt sei, aus.
Zwar spricht Schlie in dem angezogenen Aufsatzc von
einem „sehr feinen Bilde in Schwerin, das den A. van der Werfl
als Schachspieler neben einem Freunde zeigt und dem etwas
grösseren Braunschweiger Bilde, N0. 161, sehr ähnlich ist (nur
ist die zweite Figur eine ganz andere)", allein diese Beziehung
konnte die von mir gewonnene Ueberzeugung nicht erschüttern.
Ebensowenig konnte dies der Bericht GooPs (II. S. 377.), dass
van der Werff ein grosser Liebhaber des Schachspiels gewesen
und dass er selbst einen Satz Figuren dazu in Eben- und
Palmenholz höchst kunstreich geschnitzt habe. Vielmehr möchte
ich annehmen, dass der Meister hier einen seiner Schachfrettnde
oder einen seiner Gönner, der auch das Schachspiel liebte, ab-
gebildet habe.