Volltext: Die niederländischen Schulen im herzoglichen Museum zu Braunschweig (Bd. 2)

Adriaen van der Werß". 
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Ich bin aber der Meinung, dass hier jedenfalls mehrfach 
Irrungen vorliegen, da die von Houbraken (III. S. 387-408.) 
und Gool (II. S. 376-410.) überlieferten Thatsachen etwaige 
Zweifel unbedingt ausschliessen.  
Houbraken sagt, dass A. van der Werff „am 21. Januar 
1659 in ,Kralinger Ambagf bei Rotterdatm geboren wurde". 
Kralinger Ambacht ist nicht ein Dorf, wie Hübner eingiebt, 
sondern das Weichbild (Mterritorium civitatis." Corn. Kilian.) 
der Stadt Kralingen. Auf S. 403 bei Houbraken wird dann 
weiter angegeben, dtass er .,0p den drie en zestigsten jaartrap 
getreden", also „ins drei und sechszigste Jahr getreten", also 
62 und nicht, wie Wurzbach und Schlie meinen, 63 Jahre alt 
sei. Diese 62 Jahre sind von 1721, wo der dritte Band von Hou- 
braken, nach des Verfassers Tode von dessen Wittwe, heraus- 
gegeben wurde, abzuziehen: es ergiebt sich als Geburtsjahr 
1659. Dazu berichtet nun Gool, dass Adriaen „im Alter von 
63 Jahren am 12 November des Jahres 1722 gestorben und am 
17 desselben Monats begraben worden ist". Die Rechnung 
ergiebt wieder 1659. Ferner aber hat das gßldlzstbiltlniss" des 
Meisters in Amsterdam (N0. 396.) auf der Rückseite eine ln- 
schrift, welche unter anderm sein Geburts- und Todesiahr, 
1659 und 1722, aber auch die seiner Frau und Tochter angiebt; 
bis auf den Todestag der Tochter sind durchweg auch die 
bestimmten Tagesangaben gemacht. Dieser Umstand weist auf 
den Familienkreis als Quelle aller dieser Angaben hin, und 
so wird durch dieselben Houbraken und Gool bestätigt. Die 
übereinstimmenden Berichte dreier glaubwürdiger Zeugen 
können nicht in Frage gestellt werden, und es müssen daher 
in Betreff der Dresdener und Schweriner Bilder irgend welche 
Irrungen oder Missverständnisse obwalten, die ich freilich nicht 
heben kann. 
Es mag noch bemerkt werden, dass Schlie zur Unter- 
stützung seiner Zweifel sich auf den „neuen Katalog des 
Museums zu Rotterdam" beruft, wo das Geburtsjahr mit 1651 
angegeben ist. Dieser Irrthum, vermuthlich ein Druckfehler, 
iindet sich allerdings in der Ausgabe von 1875, in der neuen 
von 1880 steht ganz richtig 1659. 
Die sämmtlichen Verzeichnisse der herzoglichen Gallcrie
	        
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