318
Die holländische Schule:
VII.
Die Gattungsmaler.
vorigen Jahrhunderts den Hof und die Akademie im Haag,
ähnlich wie es Montesquieu in seinen „Lettres persanes" oder
Josef Anton Koch in seiner „modernen Kunstchronik" in Bezug
auf andere Dinge gethan haben.
Pieter Quast,
arbeitete um 1633-1638.
568.
„ Ein
Branntweinverkäzzfer
und
ein
altes
569-
„ Ein
und einz
Bettler
Bettlerin."
570.
Bauer,
zezhender
"E212
sitzend."
Die Nachricht, welche Nagler und Andere sowie auch der
letzte Blasius'sche Katalog bringen, dass Pieter Quast 1601
(oder 1602) und zwar im Haag geboren sei, ist nicht beglaubigt.
Man Weiss von ihm sicher nur, dass er im Jahre 1634 Mitglied
der Lukasgilde im Haag wurde. (Kunstkronijk 1867. S. 83
und Archief v. ned. Kunstg. III S. 263.) Doch Wird man an-
nehmen müssen, dass er in diesem Jahre nicht überhaupt erst
Meister wurde, sondern dass er von auswärts gekommen war;
denn die vßazzerrzstube" in Wien (Erdgesch. III. N0. 22) trägt
schon die Jahreszahl 1633.
ß Auf mehreren der nach ihm gestochenen Blätter kommen
dann noch die Jahreszahlen 1634. und 1638 vor. Andere Mittel,
um die Wirksamkeit des Meisters zeitlich zu bestimmen, sind
bis jetzt nicht vorhanden. Diese Blätter, sowie seine eigenen
zahlreichen Radirungen bestätigen in jedem Betrachte die
Echtheit der beiden ersten der hier vorliegenden Bilder, welche
Gegenstücke sind. Was das dritte Bild betrifft, so ist es kaum
möglich, mit Sicherheit zu urtheilen: Art und Vortrag ent-
sprechen jener ziemlich eigenthümlichen Weise des Pieter Quast
nicht, und doch ist nicht ausgeschlossen, dass er in späterer
Zeit, unter gewisser Einwirkung von Rembrandt, dasselbe ge-
macht haben könnte. Es ist unter seinem Namen mit dem
Reinikeschen Vermächtniss in das Museum gekommen, und so