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Die holländische Schule:
VII.
Die Gattungsmaler.
ewigen Ruh versetzt, und dieses Kunstliecht, das unzahlbar
vielen andern hell und klar zur Folge geleuchtet, ausgelöscht."
Aus diesem Berichte scheint mir doch deutlich hervor-
zugehen, dass Pieter van Laer nach seiner Heimkehr noch
fünf Jahre gearbeitet hat und dann gestorben ist, also im Jahre
164.4, seines Alters nahezu sechzig. Er war demnach gegen
1590 geboren, und zwar zu Haarlem. Houbraken (I. 359.),
der wesentlich auf Sandrart fusst, hat diesen Zusammenhang
übersehen und sich anderweitig die Lebensgrenzen des Meisters
berechnet. Er schloss nämlich daraus, dass Samuel van
l-Ioogstraeten in seiner „Schilderkonst", die nach ihm 1675,
aber in Wahrheit erst 1678 erschienen ist, den Pieter van Laer
als todt erwähnt (S. 311.), und dass Sandrart dessen Alter auf
nahezu sechzig Jahre angiebt, er müsse um 1613 geboren sein.
Um diesen Schluss zu machen, hätte er freilich Hoogstraeten
garnicht gebraucht, denn Sandrarfs Werk selbst ist ja 1675
erschienen! Houbraken's Rechnung hat aber die Grundlage
aller weiteren Angaben in den Handbüchern und Katalogen
gebildet. Einige wie z. B. dlArgenville (Abrege. Il. S. 76.)
hielten die Zahlen 1613 und 1675 fest und geben das Alter
danach auf 62 Jahre an, Andere wie z. B. noch Nagler und
lmmerzeel lassen ihn 1673 oder 1674 sterben.
Dass das Geburtsjahr 1613 unbedingt falsch sein muss,
hätte Houbraken sich selbst sagen müssen, da er ja ihn von
1623 bis 1639 in Rom sich aufhalten lässt und da er zum
Ueberfluss schon früher berichtet hatte (I. S. 277.), dass Sandrart
bei seiner Ankunft in Rom 1627 den Pieter van Laer bereits
vorfand. Also mit etwa 10 Jahren hätte danach Pieter die
Reise über Frankreich nach Rom unternommen! Dass die
Angabe über den römischen Aufenthalt aber im wesentlichen
richtig ist, geht, abgesehen von Sandrartls sicherer Gewähr in
dieser Hinsicht, auch daraus hervor, dass eine Zeichnung in
der Kunsthalle zu Hamburg
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