Die vlämische Schule:
Jan Massys
Frans F
loris.
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und das Paar, Welches sich küsst, mit dem Gefühl. Unterstützt
wird diese Auslegung durch den Apfel in der linken Hand
der zu diesem Paare gehörigen Frau, worin, unter Bezug
auf die Eva, offenbar eine allegorische Anspielung zu erkennen
sein wird. In der Natur solcher allegorischer Hintergedanken
liegt es jedoch, dass sie etwas Räthselartiges haben, und des-
halb wird es immer oder doch oft vom Beschauer abhängen,
Wie er eine vorgeschlagene Lösung beurtheilt und ob er nicht
eine bessere Endet. Ein solcher Fall dürfte hier vorliegen.
Das Wenige, was man vom Leben des Jan Massys kannte,
hatte der Antwerpener Katalog zusammengestellt, doch sind
neuerdings durch F. J. van den Branden (S. 138-145.) wesent-
liche Ergänzungen beigebracht worden, denen auch das oben
angegebene Geburts- und Sterbejahr entnommen ist.
Frans
de
Vriendt,
1 520(?)
gen. Frans
15 70.
Floris,
N0.101. "Der
Bez. l. vom Hute:
Falkenjägrr"
Bildniss
in
halber
Figur.
I
X58
und darüber:
ßETATIS SVE XLVÜ.
Dies ausgezeichnete Werk Findet sich in dem Verzeichnisse
derjenigen Bilder, deren Rückempfang unterm 19 Juli und
3 August 1814. zu Paris von dem herzoglichen Bevollmächtigten,
Freiherrn von Rodenberg, bescheinigt wurde, aufgeführt und
zwar als„ F. Flore". Ebenso sind dort auch die Bilder No. 102,
160 und 118 aufgeführt, und zwar die ersteren beiden gleich-
falls als „F. Flore", das dritte als Holb ein; jedoch mit Unrecht,
da dieselben andern Meister zugehören.
Nur in Bezug auf die Vorgeschichte des "Falkenjizgers"
liegen bestimmte Thatsachen vor. Er gehörte im vorigen
Jahrhundert der Gallerie des Belvedere in Wien an, wie aus
dem C. von MechePschen „Verzeichniss der Kais. Kön.
Riegel II. 2