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Die holländische Schule:
Vl Spätere Bildniss-
und Geschichtsmaler.
in der Gilde zu Antwerpen wurde und die Wittwe des F rans
Pourbus des älteren heirathete, nach Dellt verzog und dort
1604 wohnte. Allein Branden (S. 669. Anmerk.) behauptet,
dass zwischen diesem Hans Jordaens und dem Hans Jordaens III
in Antwerpen keine unmittelbare Verwandtschaft bestand. Ein
„Symon Jordaens, schilder van Antwerpen" wurde 1612
auch zu Delft Bürger. (Archief v. n. kunstg. IV. S. 280.)
In den Delfter Gildebüchern kommt dreimal der Name
Hans Jordaens vor: in den Meisterbüchern von 1613 bis 1649
unter N0. 8 mit dem Beisatze in denen von 1650 bis
1714 unter N0. 83 mit demselben Beisatze wdoot" und endlich
wie gemeldet, mit dem Vermerk, dass „Hans Jordaens Bürger-
und Meisterssohn am 1 Oktober 1657 als Meister unter den
Malern sich hat einschreiben lassen." (Archief v. ned. kunstgesch.
I. S. 4, 45 und 62.) Das sind ohne Zweifel drei verschiedene
Persönlichkeiten und der mittlere, nach 1650 gestorbene scheint
der Pollepel zu sein. Ob nun diesem aber das Bild zugehört,
von dem Kramm berichtet? Wer mag's wissen. Drei Hans
Jordaens in Antwerpen und drei Hans Jordaens in
Delft!
Das vorliegende Bild ist eigentlich nur deshalb hier auf-
geführt worden, um Gelegenheit zu diesen, die Hans Jordaens
betreffenden Ausführungen zu bieten. An und für sich ist
es unbedeutend. Er verräth einen späten und, was ich
annehmen möchte, holländischen Nachahmer der Rubenäschen
Schule, würde also am ehesten mit dem Delfter Hans Jor-
daens III in Beziehung zu bringen sein. Den Namen Hans
Jordaens trägt es schon bei Eberlein (III. Gall. N0.
I-Iendrik Verschuring,
1627- 1 660.
603.
Reitschule. "
Bez.
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