Volltext: Die niederländischen Schulen im herzoglichen Museum zu Braunschweig (Bd. 2)

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Die holländische Schule: 
1er und Nachahmer von Renubrauldt. 
Schü 
Ausstellung macht Fiorillo in seiner „Geschichte der zeichn. 
Künste in Deutschland etc." (Hannover 1818. III. S. 282.) 
Uebrigens werden die Vorzüge des Gemäldes in beiden Werken 
und auch von den späteren Schriftstellern nach Gebühr aner- 
kannt. Vosmaer nennt es ein „herrliches Bild, gleich schön 
im Gedanken wie in der Ausführung, das etwas ganz Eigen- 
artiges, unserm Geschmack Vertrautes hat." Vergl. auch 
W. Burger, Mus. de la Holl. II. S. 172. 177.  Derselbe in 
der Zeitschr. f. bild. Kunst. III. (1868,) S. 290 ff. mit Radirung 
von W. Unger.  Journal des b. arts. 1868. S. 13. 27.  
W. Unger, die Gallerie zu Braunschweig etc. Leipzig 1870.  
H. Havard in der Gaz. d. beaux arts. 1877. (Bd. XVI.) S. 282. 
Die oben mitgetheilte Bezeichnung ist: „Bernhart Fabritius, 
dus (dies) word jimacht (gemacht) A3 1653" zu lesen. 
Das drei Jahre ältere "Bildnis: einer jungen Mannes" in 
Frankfurt, ein höchst geistreiches mit vorzüglicher Halbschatten- 
bildung durchgeführtes Werk von sehr einfacher Auffassung 
und lebensvollem Vortrage, erscheint ganz Rembrandtisch, und 
es sieht doch nicht aus wie eine Arbeit von Remb randt selbst, 
vielmehr zeigt es bei aller Nachfolge eine bemerkenswerth 
eigenthümliche Selbständigkeit. Das Wiener Bild wieder lässt 
eine gewisse Beziehung zum Delffschen Jan van der Meere 
(geb. 1632.) erkennen, besonders in den bläulichen Tönen der 
Halbschatten des Fleisches, wenn dieselben auch immerhin 
etwas schwärzer gehalten sind. Doch möchte sich aus dieser 
Eigenschaft des ausgezeichneten Werkes wohl kein sicherer 
Schluss auf ein etwaiges persönliches Verhältniss des B. Fabritius 
zu Jan van der Meer ziehen lassen. Das zweite der Frankfurter 
Bilder, die "Geburt des jolzannes" von 1669, verräth in der Ge- 
sammterscheinung und in manchen Einzelheiten noch den 
Meister des hier vorliegenden Gemäldes, aber in andern Einzel- 
heiten ist es so äusserlich und so manierirt, dass es eine tiefe 
künstlerische Entartung des Bernhart Fabritius bezeugt, der- 
so eigenthümlich bedeutend, ja man könnte sagen, gross be- 
gonnen hatte.
	        
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