Volltext: Die niederländischen Schulen im herzoglichen Museum zu Braunschweig (Bd. 2)

Bernhart Fabritius. 
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Das Bild trug seit Eberlein (III. Cab. N0. 44.) den Namen 
des Karl Fabritius und erst der letzte Blasiuslsche Katalog 
stellte auf Grund der Bezeichnung den Namen richtig. 
Ueber Bernhart Fab ritius ist man nur sehr ungenügend 
unterrichtet. Immerzeel und Kramm und alle früheren Schrift- 
steller kennen ihn überhaupt nicht. Dass er ein Schüler von 
Rembrandt war und in den Jahren 1658 und 1659 zu Leyden 
als Mitglied der dortigen Lukasgilde wohnte, weiss man jedoch 
jetzt. (Vosmaer, 2 AuH. S. 237 und H. Havard, L'art etc. IV. 
S. 53.) Unter den öffentlichen Sammlungen in Deutschland 
besitzt nur noch das StädePsche Institut zu Frankfurt und die 
Akademie zu Wien Arbeiten von ihm: ersteres das Hßildniss 
eines jungen Mannes" von 1650 (N0. 197.) und die "Geburt 
jolzazznes des Iäiufers" von 1669 (N0. 196.), letztere das vßrnsiädzl 
eines Schäfers" (N0. 431.). Alle drei Stücke sind mit dem 
Namen des Meistens bezeichnet. Ein zu München befindliches 
wßruslbild eines jungen Mannes", welches früher dem F. Bol 
jetzt dem B. Fabritius zugeschrieben worden ist, erscheint als 
Werk des letzteren doch nicht genügend beglaubigt. Auch 
in den ausserdeutschen Museen begegnet man diesem Meister 
nur ganz vereinzelt, doch Endet man z. B. zwei Stücke von 
ihm in Stockholm. In der vorzüglichen Sammlung des Herrn 
Ed.Habich in Kassel, Welche seit kurzer Zeit in der königl. Gallerie 
daselbst aufgestellt ist, sieht man zwei Gemälde von ihm, aller- 
dings leider nicht bezeichnet, aber sicher echt. Das eine der- 
selben, die uxlnbetzmg der zYirten", scheint etwas früher, das 
andere, die "Geburt des jahannes", etwas später als das vor- 
liegende Bild entstanden zu sein. Die „Gd1zn't" ist in einer 
Radirung von W. Unger in der Zeitschrift f. bild. Kunst 1881 
mitgetheilt und beide Stücke sind im II. Bande des Jahrbuches 
der k. preuss. Kunstsammlungen S. XCI. verzeichnet worden. 
Das vorliegende Bild dürfte, soweit man bis jetzt die 
Thätigkeit des Bernhart Fabritius übersehen kann, sein 
Hauptwerk sein. Dasselbe wurde 1806 mit dem übrigen 
französischen Raube nach Paris geschafft und dort dem Musee 
Napoleon einverleibt. Es ist bei Filhol (VIII. N0. 556.) gestochen. 
Der zugehörige Text tadelt bereits, dass der „Augenpunkt zu 
hoch" (le point de vue trop haut) genommen sei und die gleiche
	        
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