Gerbrand van den Eeckhout.
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wenigsten verfängliche. Denn unter dem Namen von Rem-
brandfs Mutter oder Frau gehen eine Menge Bildnisse, die
doch wohl mehrere verschiedene Personen darstellen. S0 ist
selbst in hiesiger Sammlung ein Hßiidnzks von Rembranzlfs jllzzller",
welches dem F. Mieris zugeschrieben wurde (No. 158.), doch
möchte es schwer sein, zu entscheiden, 0b diese Frau und die
des vorliegenden Bildes dieselbe sind. Besonders scheint der
vorliegende Kopf auch der Rembrandfschen Radirung einer
.,alten Frau" von 1631 (B. No. 348.) zu ähneln, doch wage ich
auch hier nicht zu entscheiden, ob diese beiden Bildnisse
wirklich eine und dieselbe Person darstellen.
Die in Vorstehendem besprochenen Gemälde von G. van
den Eeckhout, Welche särnmtlich sich schon in Salzdahlum
und zwar als Werke dieses Meisters befanden, dürften einen
Zeitraum von etwa 25 Jahren der künstlerischen Thätigkeit des-
selben veranschaulichen. Den Anfang bildet die Kopie nach
Rernbrandfs "Vergolden" No. 155, dann dürfte der „T0!1z'ezs,
der semm Vater heilt," No. 538, folgen. Weiter dürfte in An-
betracht einiger charakteristischer Züge der Pinselführttng,
besonders in den stärker aufgelegten Stellen, welche mit diesem
Tobias stimmen, die "alle Frau" anzuschliessen sein. Alle
diese Werke sind mässigeren Umfanges. Der „Tol1z'ezs" kann
sehr treffend die kleinen biblischen Gemälde veranschaulichen,
in denen Eeckhout verhältnissmässig seinem Meister am nächsten
kam. Das vierte der kleinen Bilder, die njllutier mit dem
Äääzrle" von 1659, zeigt eine bedeutende Veränderung der
malerischen Behandlungsweise, indem diese erheblich breiter
und in den Schatten viel kräftiger geworden ist.
Durch solche kleine Bilder ist Eeckhout hauptsächlich in
den Sammlungen vertreten, hier stehen denselben noch drei
Bilder grösseren Maasstabes zur Seite, wie deren sonst nur
selten anzutreffen sind. Der „T0Ö2'as mif dem Engel", No. 535,
ist ziemlich breit behandelt, dagegen streben die anderen beiden
Stücke, schon der „Salorzzo" von 1654, No. 534, ganz besonders
aber die "Soplwmlvöe" von 1664, No. 536, nach einem glatteren
Vortrage; auf dem letzteren Bilde erscheint dieser, beinahe an
die Wirkungen der Feinmalerei erinnernd, zu eineraausge-
zeichneten Vollendung durchgebildet. Aber freilich gerade