Ferdi
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ist, folgt für das andere Bild, N0. 528, die Urheberschaft dieses
Meisters von selbst. Der Gegenstand desselben bietet leider
der Deutung Schwierigkeiten, doch scheint es, dass er die
Verherrlichung des Consuls C. Duilius? darstellt, der im Jahre
260 v. Chr. bei Myle den ersten römischen Seesieg erfocht und
dafür besondere Auszeichnungen empfing. Da nun Scheltema
(III. S. 107.) von einem grossen, in den Beständen des Mu-
seums zu Amsterdam befindlichen Bilde spricht, Welches
.,xvahrscheinlich von Bol" herrührt und das „nach seiner
Meinung, des C. Duilius nepos Rückkehr nach Rom darstellt;
nachdem er mit der Flotte der Römer über die der Karthager
den ersten Sieg zur See davongetragen hatte," so lag die
Veranlassung zu einem eingehenden Vergleiche nahe; derselbe
hat denn ergeben, dass das hiesige Stück unzweifelhaft der
Entwurf zu dem grossen Bilde in Amsterdam ist, doch hat
das letztere, an Stelle des stehenden Mannes im rothen Ge-
wande links, noch zwei sitzende Figuren, so dass die Gruppe
links sich in sich besser rundet und schliesst. Diese Aenderung
kann nicht überraschen, denn das vorliegende Bild ist eben
Entwurf, der sogar in bedeutenden Theilen nicht einmal vol-
lendet ist und der selbst eine sehr starke Berichtigung zeigt, in-
dem dem heimkehrenden Feldherrn zuerst eine goldene Kette mit
einer Schaumünze dargereicht werden sollte, die er jetzt bereits
um den Hals hängen hat, während der Fürst oder Consul
ihm einen Kranz aufs Haupt zu setzen im Begriffe steht. Die
Anlage des älteren Gedankens ist vollkommen deutlich zu sehen,
da sie durch die Uebermalung wieder durchgewachsen ist.
Der Entwurf erscheint im ganzen frischer und geistvoller,
und dürfte die Ausführung im grossen aus etwas späterer Zeit
stammen.
Da nun so von zwei verschiedenen Seiten der Gegenstand als
die Bekränzung des C. Duilius aufgefasst worden ist, wird es
erlaubt sein, diese Benennung, bis eine bessere Deutung ge-
funden werden sollte, beizubehalten. Die Holländer liebten es
im siebzehnten Jahrhundert ganz ausserordentlich sich und
ihre politische Lage mit Vorgängen des römischen Alterthtlms
in Vergleich und Beziehung zu setzen, wofür auch auf dem
Kunstgebiete eine Menge von Thatsachen sprechen. Schon