Ferdinand B01
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einem Bilde in Amsterdam von 1663 hervor, welches den
„Unterriclzi der Mäzerva" vorstellt (N0. Es kommen da
zwei geflügelte Knaben, welche ein Buch schleppen, vor: sie
sind denen auf dem vorliegenden Bilde ganz ähnlich; gleichfalls
zeigen ein Helm, die Stoffe und der Himmel dieselbe Behand-
lung wie hier. Auch das grosse Schornsteinstück im Zimmer
des Bürgermeisters im Rathhause zu Leyden „Allegorz'c auf den
Frieden 2'071 1664" ist durchaus in der klassizistischen Art ge-
halten, die sich an Rubens, van Dyck und die Italiener schliesst:
einiges entspricht ganz dem vorliegenden Bilde.
Nach allem Diesen ist keinerlei Grund und Anlass abzu-
sehen, an der Echtheit des vorliegenden Bildes irgendwie zu
zweifeln, vielmehr erweist es sich als ein Stück, welches die
spätere Art des Meisters durchaus treffend veranschaulicht. Die
Entstehungszeit wird um 1663 oder später zu setzen sein.
527-
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N0. 528.
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Hier ist zunächst zu berichten, dass diese beiden Stücke
1737 gekauft und in das handschriftliche Verzeichniss von 1744
unter Rembrandts Namen eingetragen sind, auch dass da-
selbst bei dem nljirrlzzzs", No. 527, vermerkt steht: „ist von
seinem Discipel Gov. Flink." Diese Angabe aber war, wie es
scheint, nicht beachtet worden, und so mag es gekommen sein,
dass das Bild bei Eberlein (l. Cab. N0. 34.) und in allen späteren
Verzeichnissen bis zum Jahre 1867 als Werk des Jan Lieven sz,
dem man es glaubte zueignen zu dürfen, aufgeführt ist. Erst
1868 wurde auf Grund des angegebenen Vermerkes der Name
G. F lin ck hergestellt. Das andere Bild aber ging bis 1867 als
Rembrandt weiter, wurde dann zu Jan Lievensz und 1868
zu Govert Flinck gestellt. Dass beide Bilder von derselben
Hand und aus derselben Palette gemalt sind, lehrt die Ver-
gleichung derselben sofort: dieselben Farben, dieselben Lichter
auf den Waffen, dieselbe Behandlung, mehrfach dieselben
Einzelnheiten, derselbe Gedanke der Anordnung in zwei
Hauptmassen mit Anwendung mehrerer Stufen und anderes