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Die
holländische Schule:
Rembrandt.
und man ist daher berechtigt, das Bild im Verzeichnisse der
Werke Rembrandfs da einzuordnen, wo es seiner malerischen
und technischen Behandlung nach hingehört, nämlich in die
fünfziger Jahre, also etwa 1654 wie Vosmaer meint, oder 1658
wie man annehmen darf, wenn man glaubt, dass bei der Neu-
schreibung der Bezeichnung aus der 5 eine 3 gemacht worden sei.
C. Schroeder hat das Bild im Jahre 1789 radirt; es ist
nur ein recht mittelmässiges Blatt (0,215 m h. 0,165 T. Die
Unterschrift, wonach das Bild den berühmten Admiral de
Ruyter vorstellen soll, ist ganz unhaltbar.
130.
Bez.
V0 TII
in
der
Mitte :
W, der wirklichen Grössej
Das Hauptbild, nicht blos unter allen Rembrandts und
selbst allen Niederländern, sondern wohl überhaupt unter allen
Werken der Gemäldesammlung! Denn, obwohl unvollendet,
ist es vielleicht das Höchste, was an geistreichern Vortrage auf
dem Gebiete der Malerei geleistet worden ist und geleistet
werden kann. Im Unvollendeten sind hier schon die Formen,
die, Modellirung, der Charakter, der geistige Ausdruck und die
malerischen Absichten mit einer genialen Sicherheit aus-
gesprochen, die selbst bei täglicher Betrachtung des Werkes
immer neue und neue Bewunderung abnöthigt. Und das Alles
ist fast ohne eigentliche Farbenmittel, nur mit Hülfe einiger
weniger Töne durch Licht- und Schattenbehandlung erreicht.
In besonderem Bezug auf den Meister selbst lehrt das Bild
dessen Technik vollständig kennen; der Gebrauch von Spatel
und Pinsel ist zu ersehen, die Weise der Anlage und Unter-
malung, der Durchführung und Vollendung.
Vosmaer hat der Bewunderung dieses Werkes begeisterte
Worte geliehen, denen hier eine Stelle vergönnt sei: "Beim