Rembrandt Harmensz van Rijn.
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nlilzeöreclzerin vor Clzrzlctus" in Amsterdam (N0. 84.) demselben
in dieser Beziehung nahe.
Die Haltung des sitzenden Priesters mit dem weiten, über
den Stuhl liegenden Mantel wie die des stehenden mit dem
Hirtenstabe entsprechen den bezüglichen Figuren in Rembrandts
seltener Radirung der "Darsiellzzng im T engäel " (Bartsch. N0.
N0. 518. „Clzrz'sz'us und Magdalena." (Noli me magere.)
Bez. fast unten, r. in der Ecke:
mrrubmncltjx
l
6
Öl
Die letzte Ziffer der Jahreszahl liegt auf der etwas über
den Blendrahmen umgekanteten Leinewand, doch hat sie sich
deutlich erkennen lassen. Damit ist dieses ganz ausgezeichnete
Werk kunstgeschichtlich nach allen Richtungen hin bestimmt.
Denselben Gegenstand hatte Rembrandt bereits 1638 in anderer
Auflassung behandelt. Die ganze Anlage ist in diesem frü-
heren Gemälde, welches sich im Buckingham-Palaste zu London
befindet, eine andere, und insbesondere weicht der Ausdruck
der Magdalena, in dem ein gewisser Schreck sich spiegelt, von
dem auf dem hiesigen Gemälde ab; übrigens besitzt das Lon-
doner Bild eine wunderbare Vollendung der Beleuchtung und
des Helldunkels. In dem hiesigen Bilde dagegen ist das „Noli
me tangere" auPs Glücklichste ausgesprochen, und in der
Magdalena drückt sich die gläubigste Verehrung des Herrn
aus. Die malerische Behandlung besonders der ungemein
vollendeten Halbschatten auf der Brust Jesu und auf dem Ge-
sichte der Magdalena zeigt Rembrandts Meisterhand in grösster
Vollkommenheit.
688-
"Gewitterlezndsclzaft."
Bez.
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Ren: (afömcff
Bei diesem Meisterwerke, das in gleich hohem Maasse eine
tiefe dichterische Stimmung ausdrückt und eine ausserordentlich