Cornelis Janszen van Ceulen.
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als 0b Janszen nach seiner Rückkehr in die Niederlande seinen
Weiblichen Bildnissen oft einen gewissen Typus gegeben hat,
der an die Züge seiner einstigen Herrin lebhaft erinnert.
Auch seinen männlichen Bildnissen drückte er oft ein eigen-
thümliches Gepräge auf, namentlich dadurch, dass er die Ge-
sichter, wenn möglich, etwas schmal zu halten suchte und die
Augenbraunen etwas hoch setzte. Dadurch ergiebt sich auch
zwischen ganz fremden Leuten eine gewisse typische Familien-
ähnlichkeit, wie man sie z. B. auf dem Regentenstücke von
1647 im Haag (S. hier Bd. l. S. 155.) beobachten kann.
Die Herkunft des Bildes N0. 151 ist nicht bekannt; es tritt
zuerst in den Barthefschen Katalogen auf. Obwohl also die
Benennung desselben nicht weiter beglaubigt ist und werden
' kann, so dürfte dieselbe doch richtig sein, da mehrere Eigen-
Ihümlichkeiten der Behandlungsweise auf dieselbe Gewohnheit
und dieselbe Hand hinweisen, wie die beiden andern, 15 Jahre
iüngern Stücke. Uebrigens ist die Malerei mit seltener Leich-
tigkeit ausgeführt, die Farben sind überwiegend nur ganz
dünn aufgetragen, der röthliche Malgrund ist auf eine äusserst
geschickte Art zur Erzielung der Wirkungen mitbenutzt
worden, und der ganze technische Vortrag erscheint sehr ge-
wandt und fertig. Aehnlich reif erscheint der Vortrag auch
bei den beiden andern Bildern, doch ist er viel ausgeführter
und sorgfältiger.