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Die
Iändische Sch
ule:
III.
Aeltere Zeitgex
mssen von Rembrandt.
Wenn nach alle Diesem die Wahrscheinlichkeit, dass die
überlieferte Benennung des Bildes die richtige sei, sehr ge-
kräftigt wurde, so sind schliesslich alle Zweifel in Folge eines
glücklichen Zufalles beseitigt worden. Herr Dr. A. de Vries,
von der königl. Kupferstichsammlung in Amsterdam, der im
Septemberi88r Studien im herzogl. Museum machte, glaubte
vorn an der Stufe, links von dem Knaben mit dem Hunde,
Ueberbleibsel einer Bezeichnung wahrzunehmen, von denen
ein langes f besonders noch zu erkennen war. Spätere genaue
Untersuchungen haben dieser Vermuthung Recht gegeben
und die oben mitgetheilte Bezeichnung erkennen lassen. Somit
ist denn das Hauptwerk des Meisters, welches ihn ausser-
ordentlich glücklich und erfolgreich auf dem Boden der
Rembrandfschen Richtung zeigt, sicher gestellt, und damit der
kunstgeschichtlichen Bedeutung desselben eine höhere und
wichtigere Stufe angewiesen.
Der Entwurf zu dem vorliegenden Bilde befindet sich in
der Sammlung der Königin von England zu" Windsor. Er ist
0,35 E breit und 0,24 Yß hoch, und in Sepia oder Biester aus-
geführt. Bei aller Leichtigkeit der Andeutung ist das Blatt
ein Werk von grosser Originalität, besonders hinsichtlich der
Zeichnung der Köpfe, deren Ausdruck schon sehr deutlich ist.
Auch ist die ganze Licht- und Schattenvertheilung bereits
bestimmt angegeben. Diese Zeichnung ist nicht benannt, doch
wird man ihr nunmehr den ihr gebührenden Namen geben
können.
Ferner besitzt das Süd-Kensington-Museum zu London
in seiner Dyce'schen Sammlung eine Zeichnung in Röthel
(N0. 440.), die von einem mittelmässigen Künstler nach dem
Bilde, mit einigen Aenderungen und Hinweglassungen, gemacht
sein dürfte, doch ist die Licht- und Schattenvertheilung im
allgemeinen ziemlich inne gehalten. Obwohl nun diese
Zeichnung leidlich schlecht ist, ist sie doch als Arbeit des
Gerbrand van den Eckhout aufgeführt. Der Gegenstand
der Darstellung ist als nfnneres eines Handelslzauses" verzeichnet.
Eine Radirung dieser selben Darstellung, wie die Zeichnung sie
zeigt, jedoch noch schwächer, namentlich viel härter in der
Haltung von Licht und Schatten ausgeführt als diese, befindet