Volltext: Die niederländischen Schulen im herzoglichen Museum zu Braunschweig (Bd. 2)

Claes Moyaert. 
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Einflüsse von Rembrandt schliesslich so entwickelt haben 
könne, um ein Bild, wie das vorliegende zu malen. Zwei 
Bilder im Haag, ein „Sz'lc1zenzzzg" und „Merkzzr und 1721-4112" 
(N0. 933 und  beide vom Jahre 1624 und ein „BarcüarzaZl' 
in Berlin (N0. 699.) veranschaulichen die Anfänge des Meisters. 
Er zeigt sich da noch ganz vorrembrandtisch: seine Farben 
sind hell und ziemlich stumpf, doch ist dabei eine Neigung 
für Halbschatten und Andeutungen einer mehr koloristischen 
Behandlungsweise wahrzunehmen; das Fleisch bleibt aber hart 
mit grellen Lichtern und die Landschaft noch grünlich." Ein 
drittes Bild im Haag, ein "Bzßizlvzlzer Vnrgarzg" (N0. 93.) lässt 
eine bedeutende Weiterentwickelung erkennen; die Modellirung 
ist fleissig, die Abtönungen, besonders in der Kleidung eines 
stehenden Alten, zart. Etwas älter noch als dieses Bild dürfte 
das ziemlich grosse Gemälde „dz'e Wall! einer Braut" im Museum 
Zu Amsterdam (N0. 237.) sein, das in der Auffassung an die 
Ueberlieferung des langen Pier erinnert und in der Behandlung 
noch recht hart ist. Ein zweites Gemälde in Amsterdam, die 
"Rßgenlm m Regentessezz van lzct (zuzle Marmzrn- m Virouwerzgzsfkuzlv" 
von 1640 im Rathhause daselbst (N0.  lehrt den Meister 
aber auf eine neue Weise kennen, unter Rembrandts Einfluss 
und in bedeutender Weiterentwickelung. Dies Werk musste 
als ein Mittelglied zwischen jenen älteren sicheren Arbeiten 
Moyaerfs und dem vorliegenden Gemälde in den Augen Derer, 
die das letztere diesem Meister zu lassen geneigt waren, an- 
erkannt werden. 
Ferner War zu berücksichtigen, dass Salomon Koninck, 
der ein Schüler des Nikolaes Moyaert war, mehrere Male den- 
selben Gegenstand in einer sehr ähnlichen Weise gemalt hat. 
Eines dieser Bilder beündet sich in Berlin (N0. 822.) und ein 
anderes, welches aus der RuhPschen Sammlung zu Köln 
stammt, im Museum daselbst (N0. 652112). Beide Bilder weichen 
unter einander und von dem vorliegenden in der Anord- 
nung etwas ab, sind aber in der Behandlung und im Ton 
genau verwandt. Alle drei zeigen den Einfluss Rembrandfs, 
nach einer bestimmten Richtung hin entwickelt, und man darf 
annehmen, das Koninck seinerseits hierbei wieder den Aue 
regungen seines Meisters gefolgt ist. 
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